Im Salzlandkreis hilft man sich

"Mobiler Marktplatz" soll beim Einkauf unterstützen

Es gibt in Sachsen-Anhalt immer mehr ältere Menschen und immer weniger Einkaufsmöglichkeiten in den Dörfern und Kleinstädten. Damit gerade alte Menschen auf dem Land weiter versorgt werden, arbeitet der Salzlandkreis an einem großen Projekt.

Das Modell nennt sich „Mobiler Marktplatz 4.0“ und soll so funktionieren: Ältere oder behinderte Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, bekommen über eine Online-Plattform Kontakt zu anderen Nutzern. Die können dann beispielsweise das Brot vom Bäcker dreiDörfer weiter vorbeibringen. Natürlich gibt es das schon unter Nachbarn, aber Viola Grams von der Kreisverwaltung meint, es könnten auch andere mitmachen, wie etwa Handwerker, die eh eine Strecke pendeln oder Pflegedienste.

Kunden, Vorbeibringer und Händler aus dem Salzlandkreis sollen über eine App oder Website vernetzt werden. Wie die genau aussehen wird, wer sie betreiben wird und wie bezahlt wird steht noch zur Diskussion. Bei einer Gesprächsrunde gestern machte Seniorenbeirätin Rosemarie Ziem aber klar, dass etwas getan werden muss. Sie fährt mit den Rentnern aus ihrer Gemeinde Eggersdorf immer selbst zum Einkaufen, dass wird schnell anstrengend.

Hürden in der Umsetzung

Natürlich hat das Projekt weitere Hürden: ältere Menschen schätzen persönlichen Kontakt und Bezugspersonen, außerdem müssen sie an die neue Technik gewöhnt werden. Und: haben Handwerker Lust zwischen Terminen noch zum Dorfladen zu fahren?Deshalbsammelt der Salzlandkreis Meinungen und Mitstreiter. Heißt: Bürger werden Aktuell auf der Website des Kreises befragt, ob sie den Mobilen Marktplatz wollen. Die ersten Einzelhändler sind schon an Bord, wie Stephan Lähne, Chef des Edeka in Calbe (Saale).

Sind die Daten ausgewertet, wird es im nächsten Jahr eine Modellregion im SLK geben, die den mobilen Marktplatz als erstes testet. Landrat Bauer sieht darin die Chance, die Menschen in der Region besser zu vernetzen und Profit in der Region zu behalten.

Es handelt sich um ein Pilotprojekt mit Förderungen des Bundes, ist der Salzlandkreis erfolgreich, könnte auch bald in anderen ländlichen Regionen nach dem gleichen Prinzip geshoppt werden.

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