Lautstark, mit wehenden Fahnen und Warnwesten haben sich am Montagmorgen mehrere Hundert Beschäftigte, Bahnmitarbeiter und Angestellte des öffentlichen Dienstes an einer Kundgebung in Magdeburg beteiligt. "Wir werden nicht einknicken, denn wir haben die Schnauze voll. Das Portemonnaie ist leer", rief eine Verdi-Sprecherin den Warnstreikenden zu. Laut Verdi waren zu der Kundgebung Beschäftigte aus verschiedenen Landkreisen sowie aus Magdeburg gekommen.
Vereinzelt wurde Schienenersatzverkehr mit Bussen angeboten
Der Warnstreik der Eisenbahngewerkschaft EVGhat den Zugverkehr in Sachsen-Anhalt am Montag "nahezu vollständig" zum Erliegen gebracht, wie eine Bahn-Sprecherin am frühen Morgen in Leipzig sagte. Neben dem Fernverkehr stellte die Deutsche Bahn auch den Regionalverkehr ein. Auch auf den Strecken, die von Privatbahnen betrieben werden, fuhren laut Fahrplanauskunft weitestgehend keine Züge. Vereinzelt wurde Schienenersatzverkehr mit Bussen angeboten. Laut der Sprecherin beteiligten sich alle Berufsgruppen im Bahn-Konzern am Warnstreik.
In Sachsen-Anhalt hat Verdi auch Beschäftigte des öffentlichen Dienstes zum Ausstand aufgerufen - dazu gehörten Beschäftigte der Landeshauptstadt und ihrer Eigenbetriebe, Kita-Mitarbeiterinnen, Hafen-Mitarbeiter, Angestellte der Sparkassen, der Bundesagentur für Arbeit, der Bundeswehr und des Klinikums Magdeburg. Ein Magdeburger Bürgerbüro unweit der Warnstreik-Kundgebung war am Montagmorgen geöffnet.
Die Arbeitgeberbieten 5 Prozent mehr Lohn über 27 Monate
Ziel des großangelegten Warnstreiks ist, den Druck auf die Kommunen und den Bund zu erhöhen. Bislang sind die Gewerkschaften und Arbeitgeber weit voneinander entfernt: So wollen die Gewerkschaften für die 2,5 Millionen Beschäftigten der Kommunen und des Bundes wegen der hohen Inflation 10,5 Prozent mehr Einkommen über 12 Monate herausholen, mindestens 500 Euro mehr. Die Arbeitgeber wollen keinen Mindestbetrag - und bieten 5 Prozent mehr Lohn über 27 Monate.