Seit 2 Tagen schon besetzen rund 30 Studenten und Studentinnen den Hörsaal 1 der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg. Sie haben sich einer bundesweiten Bewegung der Gruppe End Fossil angeschlossen, die diese Woche zB auch Hörsäle in Bielefeld und München besetzt haben. Unsere Reporterin Laura Födisch war heute Morgen in Magdeburg vor Ort und hat mit den Besetzern und Besetzerinnen gesprochen
Als ich am Hörsaal ankomme sind die Aktivisten und Aktivistinnen schon auf den Beinen – sie bauen gerade ihren Infostand auf und frühstücken gemeinsam vor einem riesigen Protestplakat. Man merkt direkt – da steckt ganz schön Organisation dahinter - das bestätigt auch der Pressesprecher der Gruppe Leon Bahnik:
„Natürlich ist das ein Riesenaufwand. Wir haben damit auch nicht 2 Tage vorher angefangen, sondern die Planungen liegen rund 1 Monat zurück. Das geht los mit der Finanzierung, wo kommt das Essen her. Wir planen Veranstaltungen - wir wollen ja hier nicht nur rumsitzen, sondern zu einem Diskurs anregen. Dann geht es weiter mit Flyer machen und Plakate designen. So hat man eigentlich den ganzen Tag zu tun.“
Die Gruppe die sich hauptsächlich aus Studenten und Studentinnenzusammensetzt hat 4 Hauptforderungen an die Otto von Guericke Universität und an die Landesregierung:
„Zum einen fordern wir dass das Bafög reformiert wird – einen Inflationsangleich – denn das ist bei den Studierenden genauso wie bei anderen Arbeitern und Arbeiterinnen einen Verlust des Reallohns. Einige müssen nun einen zweiten Minijob dazu nehmen.“
Außerdem fordern die Studenten und Studentinnen, eine bessere Ausfinanzierung der Unis, einen einheitlichen Tarifvertrag für studentisch Beschäftigte und dass Sachsen-Anhalt bis 2030 klimaneutral wird. Der Rektor der Uni – Prof- Strackeljan hat den Studenten und Studentinnenein Gespräch zugesichert. Er sagte uns er stehe hinter einem Teil der Forderungen – zB. zur besseren Finanzierung der Hochschulen oder der Reformierung des Bafögs. Das ist für die Studenten und Studentinnen allerdings noch kein Grund die Besetzung jetzt aufzulösen
„Wir wollen erstmal abwarten wie die Gespräche mit der Universitätsleitung ablaufen. Weil wir die sie auch als Verbündete sehen im Kampf für die Klimaneutralität um dann gemeinsam auf die Ministerien zuzugehen.“
Das Feedback sei bisher weitestgehend positiv, aber auch die negativen Kommentare, vor allem in den sozialen Medien werden wahrgenommen
„Negative Kommentare im Internet werden sich immer finden. Wir lassen uns davon aber nicht einschüchtern. Für uns ist das Feedback was wir aus der Studierendenschaft viel wichtiger – weil das auch unsere primären Adressaten sind.“
Laut Leon endet die Besetzung erst, wenn es konkrete Zugeständnisse seitens der Uni und der Politik gäbe.
Die Vorlesungen und Seminare die normalerweise im Hörsaal abgehalten werden, wurdenin andere Hörsäle verlegt oder finden online statt.