Polizei und Feuerwehr aus dem SAW Land unterstützen bei Rettungs- und Aufräumarbeiten.
Die Polizei Sachsen-Anhalt hilft im Katastrophengebiet Rheinland-Pfalz. Zwei Züge einer Einsatzhundertschaft der Bereitschaftspolizei unterstützen in dieser Woche die Einsatzkräfte in den überfluteten Orten.62 Beamte der sachsen-anhaltischen Polizei unterstützen die Kollegen in Rheinland-Pfalz. Dabei sind auch drei Diensthundeführer mit ihren Suchhunden. Sie werden nach vermißten Menschen suchen, Zufahrten kontrollieren, Rettungswege freihalten und Plünderern das Handwerk legen. Außerdem wurde ein Toilettenfahrzeug ins Einsatzgebiet gebracht.
Einsatzkräfte aus dem Großraum Braunschweig sind in den Überschwemmungsgebieten im Einsatz – in Leverkusen kämpfen seit Samstag 40 Feuerwehr-Leute aus Braunschweig gegen die Wassermassen. Die Fachgruppe Trinkwasserversorgung des THW Wolfenbüttel ist mit einer Trinkwasseraufbereitungeanlage in der Eifel im Einsatz, das THW Gifhorn rückte mit Pumpen und Stromaggregaten nach Stollberg aus.Von einem Autohof in Northeim sind 50 Fahrzeuge und 130 ehrenamtliche Helfer, Ärzte und Sanitäter zum Nürburgring gestartet. Die Einsatzkräfte vom roten Kreuz hatten unter anderem Spezialausrüstung für eine Zeltstadt dabei, in der bis zu 50 Menschen behandelt werden können.
Feuerwehrdezernent Christian Geiger, Feuerwehrchef Torge Malchau und Stadtbrandmeister Ingo Schönbach begrüßen die Einsatzkräfte zurück in Braunschweig.
Für alle Einsatzkräfte der Feuerwehr Braunschweig endete in den frühen Morgenstunden der Einsatz in Leverkusen. In der Nacht zuvor kam aus Braunschweig ein Reisebus mit 10 Kameraden nach Leverkusen, die ausschließlich zur Rückführung der Einsatzfahrzeuge eingesetzt wurden.
Damit konnte sichergestellt werden, dass nur ausgeruhte Fahrer eingesetzt werden und die ungewöhnlich lange Einsatzrückfahrt aus NRW für die beanspruchten Einsatzkräfte etwas komfortabler ausfiel.
Bei der Ankunft empfing Herr Geiger die 41 Einsatzkräfte auf der Feuerwache Süd in der Dessaustraße und dankte ihnen sowohl persönlich als auch im Namen des Rates und der Verwaltung für ihren Einsatz.
Er stellte heraus, dass sich trotz der Ungewissheit, mit welchen Herausforderungen jeder Einzelne konfrontiert werden könnte, alle freiwillig für den Einsatz gemeldet haben.
Es wurden über 350 Einsatzstellen in der Leverkusener Innenstadt durch die Braunschweiger Einsatzkräfte bewältigt. An vier Schwerpunkten kam das Hochleistungsfördersystem (HFS) zum Einsatz, welches bis zu 15.000 Liter Wasser pro Minute fördern kann.
In dem annähernd 48 h dauernden Einsatz konnten durch die Braunschweiger Feuerwehr über 6 Millionen Liter Wasser gefördert werden.
„Das auch dieser Einsatz nicht ungefährlich war, stand spätestens fest, als bei einem Gebäude, welches Sie leer gepumpt haben, die Wände nach innen gedrückt wurden und nicht klar war, ob das Gebäude einsturzgefährdet ist“, betonte Herr Geiger.
Mit zwei Löschzügen und etwa 60 Einsatzkräften ist die Leipziger Feuerwehr jetzt in das von der Flutkatastrophe besonders stark betroffene Rheinland-Pfalz unterwegs. „Auf ein Ersuchen aus Rheinland-Pfalz hin haben wir entsprechende Hilfeleistungskräfte zusammengestellt“, bestätigt Axel Schuh, Leiter der Branddirektion. Zunächst geht es zur Einsatzzentrale an den Nürburgring. Die zwei Löschzüge werden insbesondere von Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Leipzigs gebildet, die Berufsfeuerwehr unterstützt mit einer medizinischen Task Force und einer Einheit für die Einsatzlogistik. Der Einsatz ist zunächst auf 72 Stunden ausgelegt.Hilfslieferungen in das Hochwassergebiet kann die Branddirektion nicht koordinieren. Die Branddirektion bittet die Leipzigerinnen und Leipziger daher, von der Abgabe von Sachspenden für die Hochwasseropfer abzusehen und diese gegebenenfalls selbst zu organisieren.
Mehr als 150 Angehörige des Thüringer Katastrophenschutzes sowie der Polizei sind nach Angaben des Innenministeriums bisher in den Hochwassergebieten in Rheinland-Pfalz eingesetzt. Geschickt worden seien unter anderem zehn Fahrzeuge zum Trinkwassertransport sowie Mannschaftstransportwagen, teilte das Innenministerium am Sonntag auf Anfrage mit. Ein Polizeihubschrauber sowie der Höhenrettungsdienst der Berufsfeuerwehr Erfurt hätten die Helfer am Wochenende in Bad Neuenahr-Ahrweiler unterstützt. Erfolgt seien vor allem Aufklärungsflüge und Luftbeobachtungen von Treibgut entlang der Flussläufe. Der Einsatz sei auch in der kommenden Woche vorgesehen, sagte ein Ministeriumssprecher. Nach einer Anforderung aus Rheinland-Pfalz hätten sich am Wochenende zudem Hundeführer mit Suchhunden aus den Landespolizeiinspektionen Nordhausen und Gera auf den Weg in das Krisengebiet gemacht. Auch mit Digitaltechnik und einem Boot werde geholfen. Zudem sollten sich am Sonntag Feuerwehrleute aus den Kreisen Sondershausen und Hildburghausen sowie aus Erfurt auf den Weg machen. Der Trupp sollte laut Ministerium aus 15 Fahrzeugen bestehen.
Mehrere Tage nach den verheerenden Unwettern in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mit mehr als 150 Todesopfern wird mit dem Rückzug der Wassermassen nach und nach das Ausmaß der Schäden sichtbar.