Gottesanbeterin

Gottesanbeterin erobert Sachsen-Anhalt

Landesamt für Umweltschutz ruft erneut zur Meldung von Beobachtungen auf

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger folgten im Jahr 2022 dem Meldeaufruf des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt zur Gottesanbeterin. Dabei wurde mit fast 2.300 Beobachtungen ein neuer Melderekord für die Art aufgestellt. So konnte mit Unterstützung der Bevölkerung die Ausbreitung bereits das dritte Jahr in Folge detailliert dokumentiert werden.

Die Gottesanbeterin besiedelt aktuell den gesamten Südteil des Landes bis zur Höhe Halberstadt – Magdeburg – Wittenberg. Zudem gelangen im Jahr 2022 auch einzelne Nachweise im Nordosten des Landes bei Havelberg, Genthin und Angern.

Marcel Seyring, Biologe am Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, rechnet damit, dass die Art auch in diesem Jahr weitere Teile Sachsen-Anhalts erobert: „Besonders spannend wird dabei die Ausbreitung der Art im Norden Sachsen-Anhalts in den Landkreisen Stendal, Jerichower Land und Salzwedel aus Richtung Brandenburg“, so Seyring.

Er rechnet in den kommenden Wochen bis in den Spätherbst mit vermehrten Beobachtungen der Tierart und bittet darum, alle Sichtungen innerhalb Sachsen-Anhalts an das Landesamt für Umweltschutz zu melden – am besten direkt online auf dem eigens eingerichteten Meldeportal.

Alternativ können Beobachtungen mit Datum, Beobachtername, exaktem Fundort und einem Foto per E-Mail gemeldet werden: artenmeldung@lau.mwu.sachsen-anhalt.de.

Die Beobachtungen werden überprüft und finden Eingang in die zentrale Artdatenbank des Landesamtes für Umweltschutz. Dort können sie für die wissenschaftliche Auswertung, die Bearbeitung der Roten Listen und die Fortschreibung der Artverbreitung genutzt werden.

Hintergrund

Mit den klimatischen Veränderungen erobert das südeuropäische Insekt neue Lebensräume. Seit 2019 beobachtet das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU) eine rasante Ausbreitung der Art.

Gottesanbeterinnen lieben Wärme und vertragen Trockenheit. Seit Anfang der 90er Jahre breiten sie sich durch klimatische Veränderungen immer weiter nach Norden aus. Einen ersten Fund in Sachsen-Anhalt gab es im Jahr 1991 in Magdeburg, wo sich die Art aber nicht etablierte. Die Erste, sich fortpflanzende Population in Sachsen-Anhalt existiert seit 2004 am Geiseltalsee.

Seite teilen