Nach der EM-Party von München und einer großen Werbung für die zuletzt hart kritisierte deutscheLeichtathletikhoffen Golden Girl Gina Lückenkemper & Co. auf einen nachhaltigen Schub. «Es hat einfach mal gezeigt, wie viel Potenzial in unserer Sportart steckt und vor allem, wie geil dieLeichtathletikist», sagte Doppel-Europameisterin Lückenkemper.
Nach dem Titel im Einzelrennen über 100 Meter gewann die Kapitänin des deutschen Teams zum Abschluss der European Championships am Sonntag zusammen mit Alexandra Burghardt, Lisa Mayer und Rebekka Haase noch einmal Gold mit der Staffel über 4x100 Meter.
Die Zuschauer seien immer mitgegangen, führte Lückenkemper aus. «Das zeigt einfach, was für ein unfassbares Potenzial diese Sportart eigentlich in unserem Land hat», sagte die 25-Jährige, die sich die Fingernägel passenderweise golden lackiert hatte. «Ich hoffe einfach, dass wir von der Euphorie in den kommenden Jahren noch ganz viel mitnehmen können.»
Auch Burghardt, die in diesem Jahr bereits bei den Olympischen Winterspielen als Anschieberin Silber im Bob gewonnen hatte, wies auf diesen Effekt hin. «Ich glaube, dass es die beste Werbung für unsere Sportart war, die wir machen konnten als Gesamtteam. Ich hoffe, dass wir nicht nur München ein bisschen anstecken konnten, sondern ganz Sportdeutschland.» Bei der insgesamt enttäuschenden WM hatte die deutsche Frauen-Staffel zuletzt schon Bronze gewonnen.
Mit 16 Medaillen - siebenmal Gold, siebenmal Silber und zweimal Bronze - waren die deutschen Leichtathleten die Nummer eins auf ihrer EM-Bühne. «Ich freue mich für alle, die eine Medaille geholt haben, aber auch für alle anderen», sagte Speerwurf-Europameister Julian Weber. «Wir sind so ein starkes Team und so gut drauf. Man hat gesehen, dass bei einem Großteil der Athleten der Fokus auf der EM lag, um das hier in der Heimat zu zelebrieren. Das zeigt, wie stark wir sind.»