Gesellschaftsspiele

Gute Gesellschaftsspiele fördern die geistige Entwicklung des Kindes und sind mit altersgerechten Themen aufbereitet. Sie enthalten pädagogische Elemente, die die Konzentrationsfähigkeit, das sprachliche Vermögen und das Allgemeinwissen des Kindes schulen.

Wer sich ein Brettspiel zulegt, bei dem Fragen zu den unterschiedlichsten Bereichen wie Geschichte, Politik, Geographiebeantwortet werden müssen, tut etwas für sein eigenes Allgemeinwissen genauso wie das seiner Familie. So werden Kinder spielerisch mit geschichtlichen und politischen Fakten vertraut gemacht.

Ein weiteres Indiz für ein gutes Gesellschaftsspiel ist der Branchen-Oskar „Spiel des Jahres“. Dieses Prädikat belegt nicht nur die Qualität des Spiels, sondern auch seinen Verkaufserfolg. Ausgezeichnete Spiele wurden in den meisten Fällen mindestens 300.000 mal verkauft.

1. Der Zusammenhalt wird gefördert

Spieleabende sorgen in familiärer Runde für gemeinsame Erlebnisse, welche die Kommunikation, den Zusammenhalt und das Wir-Gefühl stärken.

2. Pädagogisch wertvoll

Gesellschaftsspiele fördern nicht nur den Zusammenhalt innerhalb der Familie, sie trainieren auch die sozialen Kompetenzen und erfüllen damit einen pädagogischen Zweck.

Die Kinder lernen, mit Niederlagen umzugehen und mit anderen Menschen zu kooperieren. Das Gewinnen sorgt für Erfolgserlebnisse. Die Kinder erfahren aber auch,dass das Verlieren zum Leben dazugehört.

Des Weiteren fördern Gesellschaftsspiele dasSelbstbewusstseinund die persönliche Entwicklung der Kinder. Im gemeinschaftlichen Erleben fühlen sie sich geborgen und können ihreFähigkeitenauf eine ungezwungene und spaßbringende Weise erproben.

3. Fördert die schulischen Leistungen

Familienspiele können sich positiv auf die Aufnahme- und Konzentrationsfähigkeitim Unterricht und damit auf die schulischen Leistungen auswirken.

Beispielsweise lernen Kinder im Vorschulalter durch das Spiel mit dem Würfel die Zahlen von 1 bis 6 simultan zu erfassen. Spiele wie Monopoly fördern das strategische Denken, Verhandlungsgeschick und dasKommunikationsvermögen.

Oft ist es sogar so, dass jenen Menschen, die in ihrer Jugend viel gespielt haben, die Entscheidungsfindungleichter fällt. Das mag daran liegen, dass sie frühzeitig mit Situationen in Berührung kamen, in denen sie die Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen mussten.

4.Verbindet Generationen

Gesellschaftsspiele, die Großeltern und Enkel gleichermaßen begeistern, bieten eine optimale Möglichkeit, die Generationen zusammenzuschweißen.

Oftmals bieten Gesellschaftsspiele sogar die einzige Möglichkeit zu einer Unternehmung mit der Jugend. Gemeinsame Ausflüge sind für viele ältere Menschen zu anstrengend. Auch die Interessen, Ansichten und Werte der Generationen bieten manchmal wenig gemeinsame Anknüpfungspunkte.

Afghanistan

Afghanische Kinder nennen dieses Spiel „Shash na panj“, das heißt „fünf statt sechs“.

Jeder Spieler erhält eine Ziffer, die man sich merken muss. Der Spielleiter ruft eine Nummer, der Spieler jetzt ruft schnell ein andere Nummer auf usw.

Sobald eine Nummer aufgerufen wird, die es nicht im Spiel gibt oder wenn ein Spieler eine zu lange Pause macht, scheidet er aus. Das Ziel besteht darin, so lange wie möglich im Spiel zu bleiben.

Demokratische Republik Kongo – Mach meine Füße nach

Sechs bis zehn Spieler bilden einen Kreis. Einer wird zum Vortänzer bestimmt und stellt sich in die Kreismitte.

Ein Spieler aus dem Kreis wird als Spielleiter gewählt. Er beginnt, einen Rhythmus zu klatschen. Alle anderen klatschen mit. Der Vortänzer stellt sich vor den Spielleiter und macht einige Tanzschritte nach dem Rhythmus. Wenn er aufhört, versucht der Spielleiter die Tanzschritte nachzumachen.

Gelingt ihm dies, wird er Vortänzer und jemand anders Spielleiter. Dann beginnt das Spiel von vorn. So geht es weiter, bis jeder einmal Vortänzer war.

Irland Hurling

Dieses Spiel findet man auch in keinem anderen Land. Es gehört zu den ältesten Mannschaftsspielen der Welt.

Im Spiel versuchen 15 Männer mit einem langen Holzschläger einen Ball in das gegnerische Tor zu bringen. Der Schläger selber ist einen Meter lang und am Ende breit abgeflacht. Der Ball kann aber auch mit der Hand geschlagen oder mit dem Fuß getreten werden. Mit dem Ball in der Hand darf aber der Spieler nur vier Schritte laufen. Ein Tragen des Balles in das Tor ist nicht erlaubt. Auf dem Schläger kann der Ball so lange getragen werden, wie es der Spieler kann.

Daher geht es im Spiel sehr rau zu, denn jeder will ja den Ball erobern.

Inuit Drei-in-einer-Reihe

Das Spiel „Drei in einer Reihe“ kennen viele, denn es ist das Tic Tac Toe Spiel. Das Spielfeld besteht aus Tierleder und jedes der neun Quadrate zeigt ein Tier. Die beiden Spieler spielen mit hellen oder dunklen Knochen. Gewonnen hat derjenige, der als erstes mit seinen drei Knochen, eine waagerechte, senkrechte oder diagonale Reihe gebildet hat.

Frankreich – „Bilboquet“

Alles, was es braucht, sind ein ausgewaschener Joghurtbecher, eine 40-50 cm lange Schnur und eine in den Becher passende Kugel mit Loch – entweder fertig aus Holz oder auch selbst geformt aus Knete.

In den Boden des Bechers wird ein kleines Loch gestochen, durch das die Schnur gefädelt wird. Das Schnurende im Becher wird mit einem großen Knoten versehen, sodass es nach unten nicht herausrutschen kann. Am anderen Ende der Schnur wird die Kugel festgemacht.

Das eigentliche Spiel besteht nun darin, die Kugel an der Schnur nach oben zu schwingen und sie beim Herunterkommen mit dem Becher aufzufangen. Hört sich vielleicht einfach an, erfordert aber durchaus einiges an Geschick.

Philippinen – „Verknotet!“

Zu Beginn stellen sich alle Mitspieler in einem großen Kreis mit Blick in die Mitte und genügend Abstand zueinander auf.

Dann schließen alle die Augen, strecken die Hände aus und gehen langsam in Richtung Mitte. Kommt man nun mit einer fremden Hand in Berührung, muss man diese sofort festhalten und darf nicht wieder loslassen. Das Ganze geht so lange, bis jedes Kind mit beiden Händen eine andere Hand gegriffen hat – dann öffnen alle die Augen und können sich ansehen, welches verknotete Gewirr entstanden ist. Jetzt geht der Spaß erst richtig los, denn nun geht es darum, den riesigen Knoten durch Drehen, Hindurchschlüpfen, Herübersteigen und Durchkriechen möglichst komplett zu entwirren, ohne sich gegenseitig loszulassen!

Israel – „Obstsalat“

Zu Beginn des Seilsprung-Spiels aus Israel wählt jedes Kind eine Obstsorte als neuen „Namen“, auf den es von nun an hört. Während das Seil geschwungen wird, ruft der Spielleiter (z. B. einer der beiden, die das Seil halten) in beliebiger Abfolge Obstsorten in die Runde, die dann mit Durchhüpfen an der Reihe sind. Um es schwieriger zu machen, können auch mehrere Früchte auf einmal genannt werden – vorausgesetzt, das Seil ist lang genug, damit zwei oder drei Kinder nebeneinander hindurchspringen können.

Australien -„Schatzsuche“

Bei dieser australischen Variante des Versteckspiels suchen die Kinder sich nicht gegenseitig, sondern gehen auf die Jagd nach versteckten Schätzen. Damit die Suche nicht zu lange dauert, wird vorher ein Spielbereich festgelegt. Die Anzahl der Gegenstände und der gemeinsam Suchenden kann selbst bestimmt werden.

Ziel ist es, alle Schätze so schnell wie möglich zu finden. Hierbei muss man also nicht nur gut suchen können, sondern im Gegenzug auch kreative Verstecke finden. Außerdem lässt sich die „Schatzsuche“ auch wunderbar drinnen veranstalten, wenn es draußen zum Spielen zu kalt ist.

Russland Zwölf Stöcke

Per Los wird ein Wächter gewählt und für das Spiel werden zwölf Stöcke, ein Stein und ein Brett benötigt. Auf dem Stein wird das Brett abgelegt, so dass eine Art Wippe entsteht. Darauf werden die zwölf Stöcke gelegt.

Dann wird auf das Brett geschlagen, so dass sich die Stöcke in der Gegend verteilen. In der Zeit verstecken sich die Kinder. Nachdem der Wächter alle Stöcke zusammen hat, muss er die Kinder suchen. Wenn er eins gefunden hat, rennt er zum Brett und klopft drauf.

Ist aber das Kind schneller, muss der Wächter nochmals suchen, wenn nicht, wird mit dem gefundenen Kind die Position getauscht.

Mexiko – Cocoyocpatolli

Man gräbt eine kleine Kuhle, welches das Ziel darstellt. In einigen Meter Entfernung wird ein Strich gezogen, dieses stellt die Wurflinie dar.

Von hier aus müssen die Spieler ihre Kugel in das Ziel schnipsen.

Wer die meisten Kugeln in die Kuhle gebracht hat, hat das Spiel gewonnen.

China – Eichhörnchenhaus

In einem bestimmten Bereich werden bunte Ringe verteilt, am besten Ringe, wo nur ein Spieler sich reinstellen kann. Man benötigt immer einen Ring weniger, als Spieler beteiligt sind. Dann stellt man die Musik an und die Kinder rennen überall wie wild herum.

Sobald die Musik abbricht, müssen alle Kinder schnell einen Ring finden. Wer übrig bleibt, ist aus dem Rennen und scheidet aus. Dann wird ein Ring entfernt. Das Spiel geht so lange, bis nur noch ein Spieler übrig ist.

Schottland – Rinkinkel

Das Ringwerfen ist in Schottland aber auch in England ein Spiel, welches man schon seit Jahrhunderten betreibt. Das Ziel besteht aus zwei Platten mit je neun bunten Holzpflöcken und steht in einem Abstand von 16 Metern zu den Spielern.

Anhand der Farben, die man trifft, erhält das Team unterschiedliche Punkte. Wer die meisten Punkte hat, hat das Spiel gewonnen. Früher hat man das Spiel mit Hufeisen gespielt.

Peru – Ayudame

“Ayudame!” bedeutet so viel wie „Hilf mir!“. Ein Spieler hält seine Hand offen hin und die anderen legen ihren Zeigefinger auf die Handfläche. Sobald diese drin liegen, kommt ein Kommando und bevor die Hand zuschnappt, muss man den Finger rausziehen. Wenn nicht, ist man gefangen. Dies wird solange gespielt, bis nur noch einer übrig ist und dann beginnt das eigentliche Spiel. Denn derjenige, der übrig ist, ist nun der Fänger und versucht, die anderen mit der Hand zu erwischen. Man kann ihm aber helfen, indem ein anderer Mitspieler dessen Hand ergreift.

Die gefangenen Spieler sind dann ebenfalls Jäger. Und das Spiel geht solange, bis keiner mehr übrig ist.

China – Schildkröte

Als erstes wird ein Kreis auf den Boden gezeichnet mit ca. 2 Meter Durchmesser. Für jeden Spieler werden zwei Bälle in den Kreis gelegt. Ein Spieler übernimmt die Rolle der Schildkröte und dieser muss auf die Eier aufpassen, welche die Bälle darstellen.

Dieser Spieler muss auch die ganze Zeit in diesem Kreis bleiben, um so die Eier vor Dieben zu schützen. Egal ob er sich drauf legt, setzt oder diese zwischen seine Füße nimmt. Die anderen Spieler schlüpfen in die Rolle von Möwen und versuchen die Bälle mit Händen oder Füße wieder zu bekommen. Aber dabei darf die Schildkröte nicht berührt werden. Wer sie trotzdem berührt, muss den gewonnenen Ball zurückgeben. Gewonnen hat derjenige, der zwei Bälle von der Schildkröte entwendet hat.

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