12 Minuten – so lange hat der Rettungsdienst Zeit, nach dem Notruf vor Ort zu sein. Das ist in einem großen Landkreis wie Wittenberg aber gar nicht so leicht. Deshalb wagt der Kreis einen Versuch mit dem Gemeindenotfallsanitäter. Viele denken da vielleicht an die Gemeindeschwester von früher und das ist gar nicht so abwegig, erklärt Wittenbergs Landrat Christian Tylsch:
„Die Basis ist schon vergleichbar. Aber der Gemeindenotfallsanitäter hat die Berechtigung, mit Sondersignalen zu fahren. Und es steckt eine ganz andere Ausbildung dahinter.“
Welches Fahrzeug ausrückt, entscheiden die Mitarbeiter in der Leitstelle, wo der Notruf ankommt:
„In der Leitstelle sitzen erfahrene, ausgebildete Kräfte. Die können anhand der Fragen schon ablesen, was könnte es sein. Da gilt natürlich immer: im Zweifel für den Patienten.“
Der neue Sanitäter kommt allein, in einem Auto wie der Notarzt und kann die Patienten nicht transportieren. Wenn nötig, fordert er einen Arzt oder Krankenwagen nach. Gestern gabs die Genehmigung vom Land, damit genug Zeit ist für die notwendige Fortbildung der Sanitäter. Der Modellversuch startet im Juli auf der Wache in Gräfenhainichen.