In Sachsen-Anhalt ist eine Fischseuche wieder aufgetaucht. Die Krankheit IHN (Infektiöse Hämatopoetische Nekrose) sei im Juni in einem fischhaltenden Betrieb im Salzlandkreis nachgewiesen worden, teilte das Landesamt für Verbraucherschutz am Montag in Halle mit. Es sei der erste Fall im Land seit dem letzten Ausbruch im Jahr 2013.
Der Erreger befalle vorwiegend Lachse und Regenbogenforellen. Auch andere Fischarten könnten das Virus übertragen, ohne selbst daran zu erkranken. Weltweit verursache IHN in Fischzuchtanlagen große wirtschaftliche Schäden, auch wildlebende Fische könnten betroffen sein. Für den Menschen sei es ungefährlich.
Hohe Verluste gebe es vor allem bei sehr jungen Fischen, so das Landesamt. Erwachsene Fische könnten die Infektion überstehen und als Überträger neue Viren ausscheiden. Bei betroffenen Tieren könne sich die Haut dunkel färben, sie bekämen Glotzaugen, infolge von Blutarmut würden die Kiemen und andere Organe blass. Im chronischen Stadium könne es zu ungewöhnlichen Schwimmbewegungen kommen.
Bei Verdacht auf die Tierseuche solle unmittelbar Kontakt zum Veterinäramt aufgenommen werden, hieß es weiter. Alle, die mit Lachsfischen zu tun hätten, sollten besondere Vorsicht und Hygiene walten lassen. Das gelte auch für Hobbyangler.
Für die Viruserkrankung IHN gibt es laut dem Landesamt keine Behandlungsmöglichkeit. Bei einem Ausbruch der IHN müssten die Fische nicht zwangsläufig getötet werden. Symptomlose Fische können geschlachtet und weiterverarbeitet werden. In dem Betrieb im Salzlandkreis hätten keine Fische getötet werden müssen.
Laut dem Landesamt für Verbraucherschutz war am 18. Mai ein IHN-Ausbruch in einer Forellenfarm in Dänemark festgestellt worden, nachdem das Land als IHN-frei galt. Bis zum Montag hätten die dänischen Behörden sechs Fischaufzuchten und einen Angelteich als infiziert ermittelt, 64 Angelteiche stünden unter Verdacht. Infolge des regen Handels mit deutschen Betrieben habe das Virus seinen Weg nach Deutschland gefunden, teilte die Behörde weiter mit.