Evakuierungsplan steht

Mögliche Bombe in Dessau gefunden

Der Katastrophenstab von Dessau-Roßlau hat für eine mögliche Bombenentschärfung am Wochenende einen Evakuierungsplan erstellt. Auf einer Baustelle im Ortsteil Ziebigk hatte Arbeiter bei Probebohrungen einen verdächtigen Gegenstand entdeckt. Am Freitag überprüft der Kampfmittelbeseitigungsdienst ob es sich dabei um eine Weltkreigsbombe handelt.

Erstmal Verdacht

"Es ist zur Zeit nur eine Verdachtsstelle! Mehr haben wir erstmal nicht." Ob Bombe oder nicht – das steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest, erklärt Lutz Kunhold – Leiter vom Amt für Katastrophenschutz. Für Gewissheit untersucht der Kampfmittelbeseitigungsdienst Freitagmorgen die Fundstelle in der Gropiusalle: "Am Freitag um 7.30 kommt der Kampfmittelbeseitigungsdienst. Er wird dann die Stelle offen legen. Und mit der Offenlegung wissen wir dann erst ob es sich tatsächlich um eine Bombe handelt."

Evakuierung am Samstag möglich

Je nach Größe der möglichen Bombe entscheidet sich dann auch der Evakuierungsbereich. Es gibt drei verschiedenen Szenarien. Bei einer kleineren Bombe wäre dann am Samstag ein Radius von 500 oder 800 Metern möglich. Laut Kunhold istmaximal ein Radius von 1.000 Metern denkbar.

Auch Krankenhaus und Pflegeheime betroffen

Bei einer Evakuierung im Umkreis von 1.000 Metern wäre dann auch das Diakonissenkrankenhaus betroffen - außerdem mehrere Pflegeheim und ein Hospiz. Der Plan sieht vor, dass Patienten aus dem Krankenhaus dann in einer anderen Klinuik untergebracht werden. Bewohner aus den Heimen wewrden von den Pflegekräften zum Berufszentrum gebracht.

Auch der Bahnhof liegt in diesem Evakuierungsradius.

Bis zu 7.800 Anwohner in Ziebigk wären von einer Evakuierung betroffen. Sie sind dann aufgefordert den Sperrbereich bis 9.30 Uhr am Samstag zu verlassen. "Wir werden den Bereich auch Kontrollieren. Die Einsatzkräfte gehen dann Haustür zu Haustür.", sagt Amtsleiter Kunhold.

Anwohner, die nicht bei Freunden oder Familienmitgliedern unterkommen, steht das Berufszentrum in Dessau zur Verfügung. Die wegen der Pandemie bedingten Abstands- und Hygieneregeln werden hier eingehalten. Im Falle einer Evakuierung plant die Stadt außerdem ein Bürgertelefon einzurichten.

Vielleicht keine Bombe

Die Fundstelle des verdächtigen Gegenstandes ist gesichert. Und vielleicht ist es ja auch keine Bombe und es gibt am Freitag Entwarnung: "Es könnte auch nur ein Backofen oder eine Badewanne sein, die da irgendjemand verbuddelt hat."

Maximaler Evakuierungsradius von 1.000 Metern
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