Wegen Schwächen im Mobilfunk geht die Bundesnetzagentur erstmals mit Bußgeldverfahren gegen Deutschlands Handynetzbetreiber Deutsche Telekom, Telefónica und Vodafone vor.
Die Agentur wirft den Mobilkonzernen vor, Schuld zu sein an der"nicht rechtzeitigenvollständigenErfüllung der Versorgungsauflagen". So steht es in einem Schreiben der Behörde, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Das Verfahren wurde schon imSeptember eröffnet, das war öffentlich bisher nicht bekannt.
Es geht um 500 4G-Funklöcher, in denen keiner der drei Netzbetreiber einen Empfang von 100 Megabit pro Sekunde ermöglicht. Diese weißen Flecken hätten zum Jahreswechsel verschwunden sein müssen.Da kann auchSachsen-Anhalt mitreden - wo es in unserem Bundesland überall Funklöcher gibt, seht Ihr hier!
Die Mobilbetreiber schafften das aber nicht bei allen. Außerdem haben die Anbieter noch in einigen Bundesstraßen-Tunneln kein gutes Netz, obwohl es vorgeschrieben ist - auch das ist Gegenstand der Verfahren.
Es ist nicht das erste Bußgeldverfahren gegen Telekommunikationsanbieter, aber das erste gegen etablierte Netzbetreiber. Bereits seit dem Frühjahr geht die Netzagentur gegen den Neueinsteiger 1&1 vor, der gerade sein eigenes Mobilfunknetz aufbaut und dieses bald starten will.
Hierfür ersteigerte 1&1 im Jahr 2019 erstmals Frequenzen. Ende 2022 hätte die Firma 1.000 5G-Standorte aktiviert haben müssen. Tatsächlich waren es fünf. Der Ausgang des Verfahrens ist offen.