Eintracht erkämpft 1:1 in Duisburg

Eintracht Braunschweig hat dem Tabellenführer MSV Duisburg einen Punkt abgetrotzt. Robin Ziegele brachte die Löwen kurz vor der Halbzeit in Führung, Ahmet Enkin glich in der 75. Minute aus.

„Bloß nicht schnell in Rückstand geraten“ hatte Eintracht Trainer Marco Antwerpen vor der Partie als taktisches Ziel angepeilt. Dafür präsentierte er die 5te Abwehrvariante in seiner Dienstzeit. Für Nkansah rückte Felix Burmeister ins Team, obwohl seine Frau kurz vor der Geburt des gemeinsamen Kindes war. Für den angeschlagenen Danilo Wiebe kam wieder Bernd Nehrig in die Startelf und für Yari Otto begann Mike Feigenspan als zweite Spitze neben Marvin Pourié.

Der Gastgeber agierte selbstbewußt mit schnellem Passspiel und starken Offensivdrang – aber die Blau-Gelben machten die Räume zu, standen diszipliniert und verhinderten nahezu jede Torchance in den ersten Minuten des Spiels. In der Offensive begrenzte sich die Eintracht auf Nadelstiche über die beiden laufstarken Spitzen. Nach 27 Minuten musste der bis dahin sehr geschlossene Abwehrverband einen schlechte Nachricht verdauen. Benjamin Kessel hatte schon früh einen Schlag gegen das Knie abbekommen und konnte nicht mehr weiterspielen – für ihn kam Robin Ziegele. Der fügte sich aber schnell und nathlos ein die Mischung aus Raum- und Manndeckung blieb für den MSV schwer zu überwinden. In der Hektik des Spiel kassierte Bernd Nehrig eine gelbe Karte – die. 5te. Er wird gegen den FC Kaiserslautern fehlen. Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit wurde es doch noch gefährlich. Moritz Stoppelkamp spielte einen klugen und präszisen Pass auf Mickels – aber Becker war auf dem Posten und klärte zur Ecke. Die brachte die größte Chance für den MSV – Bitter war aus dem Abwehrverband nachgerückt und kam frei zum Kopfball – das Leder ging knapp am Tor vorbei (41.).

Kurz darauf jubelten die mitgefahrenen Fans: Freistoß aus knapp 22 Metern – Kijewski servierte einen tückischen Aufsetzerball vor den MSV Kasten – Ziegele war genau richtig eingelaufen und schoß den Ball ins Tor zur etwas überraschenden Führung für die Eintracht. Besser kann eine kluge Taktik kaum aufgehen.

Nach dem Wechsel kamen die Braunschweiger auch offensiv besser ins Spiel. Das Tor hatte gut getan – die Pässe wurden genauer, Feigenspan und Bär marschierten gut an der Seitenlinie, Biankadi stibitzte immer wieder mal einen Ball vom Gegner und Pourié wechselte stetig seine Positionen. In der 56. Minute jubelten wieder die Blau-Gelben-Fans – Feigenspan hatte auf Pourié serviert – der setzte sich vor dem Strafraum durch und spitzelte den Ball ins Duisburger-Tor – leider war er knapp im Abseits (56.).

Torsten Lieberknecht hatte genug gesehen und wechselte frische Stürmer ein. Für Sliskovic kam Vermaji in die Partie, für Mickls Lukas Daschner (59.). Die frischen Spieler sorgten auch gleich für Gefahr – Daschner servierte von der Torauslinie eine Vorlage für Engin, - der scheiterte an Fejzic (66). Kurz darauf zappelte der Ball im Netz – aber Engin stand bei der Aktion deutlich im Abseits. Inzwischen hatte der MSV durch die neuen Stürmer den Druck erhöht – Fejzic entschärften einen Schuss aus 11 Metern von Daschner auf das obere Eck (71.).

Leider war Marco Antwerpen dann zum nächsten Wechsel gezwungen – der schon angeschlagene Bär zog sich im Luftkampf erneut eine Verletzung zu, humpelte vom Platz. Die folgende Szene sorgten für Augenreiben bei Fans vor den Bildschirmen – Bär hatte den Platz direkt am MSV-Tor verlassen – so wie es nun im Regelwerk verankert ist – die MSV-Fans reagierten mit Pfiffen und bewarfen den Braunschweiger Flügelstürmer. Als Bär dann auf seine Verletzung hinwies reagiert der sonst souverän pfeifende Schiedsrichter Alt – gab Marcel Bär eine gelbe Karte! Aucher wird nun gegen den FC Kaiserlautern fehlen.

Die Unruhe wußte Engin zu nutzen. Der wühlte sich im Eintracht-Strafraum gegen zwei Verteidiger durch und legte den Ball an Fejzic vorbei zum 1:1 Ausgleich (75.). Durchaus verdient für den starken Einsatz der Zebras- dennoch ärgerlich. Dazu kassierte Felix Burmeister eine gelbe Karte für sein lautstarkes Schimpfen. Torsten Lieberknecht wollte den Dreier – wechselte mit Scepanik einen weiteren Offensivspieler für Albutat ein. Auch Antwerpen reagierte, brachte für den gelb-belasteten Nehrig Stephan Fürstner (80.).

Die Schlussphase wurde noch einmal richtig spannend. Der MSV drückte – vor allem über Stoppelkamp und Daschner. Der setzte vom 16ner zu einem starken Schuss aufs obere Eck ab, aber wieder klärte Fejzic mit einer Glanzparade (85.). Im Gegenzug hatte Biankadi den Siegtreffer auf dem Fuss. Aus spitzem Winkel versuchte Merveille den Ball durch die Beine des Torwarts zu spielen, der wehrte gerade noch ab, wieder vor die Füße von Biankadi – den Nachschuss konnte der MSV Keeper nicht festhalten, aber der Ball wurde noch von der Linie gedroschen (86.). Jetzt spielten beide Teams mit offenem Visier. Schiedsrichter Alt hatte 5 Minuten Nachspielzeit verordnet.

Der MSV versuchte es aus der Distanz – Scapanik probierte es vom 16ner – Fejzic war zur Stelle – dann drosch Stoppelkamp aus 20 Metern drauf – aber deutlich über das Tor. Den Schlusspunkt setzte Daschner, der vom Elfmeterpunkt die schöne Vorlage verpasste und über den Ball trat.

Das 1:1 ist unter dem Strich verdient, weil der MSV zwar die stärkere Mannschaft war, aber an der geschlossen auftretenden Eintracht scheiterte.

Eintracht:

Jasmin Fejzic – Niko Kijewski, Felix Burmeister (G.), Robin Becker, Benjamin Kessel (28. Ziegele) – Merveille Biankadi, Bernd Nehrig (G., 80. Fürstner), Patrick Kammerbauer, Marcel Bär (G./73.Pfitzner) – Marvin Pourié, Mike Feigenspan (G.).

Yannik Banksow, Marc Pfitzner, Nick Proschwitz, Martin Kobylanski, Stephan Fürstner, Yari Otto, Robin Ziegele.

Trainer: Marco Antwerpen

Schiedsrichter: Partick Alt.

MSV:

Leo Weinkauf – Arne Sicker, Lukas Boeder, Vincent Gembalies, Joshua Bitter – Yassin Ben Balla, Tim Albutat (76.Scepanik, G.) – Leroy Jaques Mickels (59. Daschner), Moritz Stoppelkamp (G.), Ahmet Engin – Petar Sliskovic (59. Vermeji).

Jonas Brendieck, Matthias Rahn, Maximilian Jansen, Lukas Daschner, Vincent Vermeji, Arnold Budimbu, Lukas Scepanik.

Trainer: Torsten Lieberknecht

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