Eintracht Braunschweig erkämpft gegen KFC in Unterzahl 3 Punkte

Eintracht Braunschweig hat gegen den KFC Uerdingen mit 1:2 gewonnen – trotz unglücklicher Schiedsrichterentscheidungen und der daraus resultierenden Unterzahl.Der KFC Uerdingen wollte unbedingt den zweiten Heimsieg nach dem Auftakterfolg am ersten Spieltag (1:0 gegen den HFC) einfahren und begann entsprechend mutig offensiv. Genau darauf hatte Eintracht Trainer Christian Flüthmann seine Löwen gut eingestellt – gegen die gut gestaffelte Abwehr gelang den Krefelder zunächst kein Durchkommen. Stattdessen hatte Eintracht die erste gefährliche Chance durch einen Freistoß von Martin Kobalanski, der den Ball knapp auf das Tordach setzte.Der KFC hatte vier Minuten später auch eine Chance, aber Grimaldi brachte keinen Druck auf seinen Kopfball, den Jasmin Fejzic problemlos halten konnte.

Nach der Anfangsoffensive der Gastgeber kam Eintracht immer besser ins Spiel und erarbeitete sich Chance um Chance. Die besten hatten Mike Feigenspan, der am Keeper aus 5 Metern scheiterte, kurz danach setzte Proschwitz das Leder nur ganz knapp neben den Pfosten (21./27.). Und der Goalgetter hatte kurz darauf wieder Pech, als Torwart Königshofer seinen Torschuss in Handballtorwart-Manier noch per Grätsche ins Aus bugsieren konnte. Die erste nennenswerte Torchance des KFC war eher ein Zufallsprodukt: Barry nahm einen Querschläger volley – Fejzic lenkte den Flatterball über das Eintracht-Gehäuse. „Wir waren in der ersten Halbzeit nicht mutig genug“, resümierte Flüthmann.

In der Halbzeit musste der Eintracht-Trainer den angeschlagenen Kapitän Bernd Nehrig auswechseln für ihn kam Pfitzner. Unerwartet ging dan doch der KFC in Führung. Nach einem Foul von Proschwitz zirkelte Rodriguez den Ball vors Tor – Lukyma verlängerte über alle Spieler das Leder per Kopf ins lange Eck zum 1:0 (53.).

Es folgte die schwärzesten Minuten des Schiedsrichters. Erst pfiff er eine ganze Foulstaffette an Kessel an der Außenlinie nicht, dann zückte er nach einer eher verunglückten Abwehr von Pfitzner die rote Karte (60.). Ausgerechnet an seinem Geburtstag. „Pfitze“ hatten den Ball schon abgewehrt, blieb aber mit den Stollen im Trikot seines Gegenspielers (Rodriguez) hängen, der zur schauspielerischen Höchstleistung ansetzte – ein absichtliches, grobes oder vorsätzliches Foul war das nicht. Nur kurz drehte der KFC auf, stieß aber auf erbittert kämpfende Braunschweiger, die immer wieder auch mutig nach vorne spielte. Eintracht wechselte einen eher offensiven Spieler ein – Yari Otto. Kaum im Spiel zimmerte der auf den KFC-Kasten nach einer starken Vorlage von Nick Proschwitz (70.).Keine zwei Minuten später fixierte der Joker genauer und verwerte eine präzise Vorlage von Bär und traf zum Ausgleich (72.).„Eigentlich war Yari Otto eher auch defensiver eingestellt, weil wir ja in Unterzahl waren, aber er hat einmal mehr Mut gezeigt und die richtigen Entscheidungen getroffen“, freute sich Flüthmann.

Die Taktik des Trainers ging weiter auf – Eintracht verteidigte mit aller Konsequenz und nutze immer wieder die Möglichkeiten nach Balleroberungen nach vorne zu spielen. So legte Kijewski einen Spurt vom eigenen 16ner hin, bediente Proschwitz am langen Pfosten, der sofort köpfte. Nur ein Blitzreflex von Keeper Königshofer verhinderte den Rückstand – vorerst (78.).Denn kurz darauf fasste sich Danilo Wiebe ein Herz und zog aus gut 25 Metern ab – der Ball wurde von Lukimya noch abfälscht – und zappelte zur Eintracht Führung im Netz (82.). „Es freut mich nach meiner langen Verletzung, dass ich Mitglied des Teams bin, dass sich nie aufgibt und jeder für jeden läuft“, so Wiebe. „Das ich dann noch treffe ist natürlich ganz besonders schön!“

Die letzten Spielminuten agierten beide Teams mit offenem Visier – Nkansah und Kijewski stürmten noch bis an die Grundlinie des KFC, konnten aber keine Torgefahr generieren – vor dem Eintracht-Tor schaltete sich auch noch KFC Keeper Königshofer mit ein – aber die Löwen machten ihrem Ruhm alle Ehre – und brachten den Vorsprung auch noch über die 4 Minuten Nachspielzeit. Durch den Sieg geht Eintracht wieder als Tabellenführer in die Länderspielpause. „Aber die erste Halbzeit hat gezeigt, dass noch viel Arbeit vor uns liegt“, resümierte Christian Flüthmann.

Aufstellungen:

Eintracht:

Jasmin Fejzic, Nico Kijewski, Tim Robin Becker (G), Benjamin Kessel, Steffen Nkansah, Bernd Nehrig (C., 46. Pfitzner),Marcel Bär (G), Nick Proschwitz, Martin Kobylanski (77. Ziegele), Mike Feigenspan (68. Y. Otto), Danilo Wiebe.

Marcel Engelhardt, Orhan Ademi, Manuel Schwenk, Alfonse Amade, Marc Pfitzner, Robin Ziegele, Yari Otto

Trainer: Christian Flüthmann/Frank Eulberg

Schiedsrichter: Florian Badstübner

KFC:

Lukas Königshofer, Christian Dorda, Oliver Steurer, Assani Lukimya, Alexander Bittroff (G., 83. Rühle, G.), Jan Kichhoff (G), Jean-Manuel Mbom, Franck Evina, Roberto Rodriguez, Boubacar Barry (G, 75. Pflücke), Adriano Grimaldi (30. Gündüz)

Christian Kinsombi, Thomas Rühle, Robin Udegbe, Hakim Guenouche, Selim Gündüz, Dominic March, Patrick Pflücke.

Trainer: Heiko Vogel

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