Die Harzer Schmalspurbahnhat den dritten Tag in Folge daran gearbeitet, einen eingeschneiten Zug zu bergen. Die Dampflok und ein verbliebener Waggon konnten am Donnerstag aus den Schneemassen ausgebuddelt werden, wie HSB-Sprecher Dirk Bahnsen am Abend sagte.
Der Wagen wurde am Nachmittag ins Tal gezogen, die Lok sollte im Laufe des Abends von einer anderen Zugmaschine ins Schlepptau genommen und in Schrittgeschwindigkeit weggezogen werden.Die Bahnstrecke zum Brocken ist aber weiterhin gesperrt.
Die Brockenbahn war am Dienstag, den 8. Januar 2019 in einer Schneewehe stecken geblieben, seitdem ist die Strecke dicht. Mehrere Dutzend Ausflügler hatten gut vier Stunden in der Bahn ausgeharrt, bis die HSB den Zug freischaufe ln konnte.
Eigentlich sollte er gegen Mittag am Bahnhof auf dem 1141 Meter hohen Berg ankommen und Touristen einsammeln. Doch kurz vor dem Ziel blieb der Zug im Schnee stecken. Das Fahrzeug musste aufwendig freigeschaufelt werden. Eine Lok holte den einen Teil des Zuges mit allen Passagieren ab und fuhr ihn bergab zurück zum Bahnhof Drei Annen Hohne in Wernigerode.
Die rund 60 festsitzenden Menschen auf dem Brocken wurden mit am Abend mit Kleinbussen des Brockenwirts ins Tal gebracht werden. Der zweite Zugteil samt festgefahrener Lok steckte am Abend weiter fest. Beschäftigte der Schmalspurbahn versuchten, das Fahrzeug freizuschaufeln. Der ursprüngliche Plan, mit der Lok zum Bahnhof am Brocken zu fahren, um dort weitere Passagiere, Wanderer und Bahn-Personal einzusammeln und zum Tal zu bringen, musste am Abend aufgegeben werden.
Auf dem Brocken wehten heftige Böen und türmten den Schnee zu bis zu zwei Meter hohen Verwehungen auf, wie Bahnsen sagte. Das sei schwer vorhersehbar gewesen. «Wir bedauern das, aber das ist höhere Gewalt», sagte Bahnsen mit Blick auf die festsitzenden Passagiere. Vor der Rettung aus misslicher Lage hatte die Schmalspurbahn eine Schneefräse auf die Strecke geschickt, um den Weg bergab freizuräumen.
Es komme hin und wieder vor, dass Züge auf dem Weg zum Brocken im Schnee feststeckten, sagte Bahnsen weiter. Zuletzt sei das aber länger nicht vorgekommen. Probleme mit dem Fahrplan bereitete der Zwischenfall nicht: Wegen heftiger Sturmböen hatte die Schmalspurbahn entschieden, keine weiteren Züge auf die Strecke zu schicken. Ob sie in den nächsten Tagen wieder regulär fährt, stand zunächst nicht fest. Jeden Tag müsse neu entschieden werden, ob Sturm und Schneefall einen sicheren Betrieb möglich machten, sagte Bahnsen.