Der Kampf der Bahn gegen Graffiti-Schmierereien

Für manche ist es so etwas wie Kunst- für die Deutsche Bahn ist es nur ein Millionen-Euro teures Ärgernis- Graffiti. Jeden Tag landen neue, mit Ölfarbe beschmierte Züge hier in Halle-Diemitz, in einer extra gebauten Reinigungshalle. Die Mannschaft von Falko Gütte schrubbt die Farbe gerade mühselig von einer verunstalteten S-Bahn: "Graffiti-Entfernen ist ein Schweinegeschäft. Genauso schmutzig, wie das Graffiti-Sprayen. Wir machen das mit der Hand, mit handelsüblichen Bürsten. Da gibt es kein Zaubermittel" Mancher Zug ist schon 25 mal gereinigt worden. Es erscheint, wie ein sinnloser Kampf gegen Windmühlen. Hendryk Fiedler von DB Sicherheit ist total genervt und wollte eigentlich auch nicht darüber reden. Grafitti-Sprayer wollen nämlich öffentliche Aufmerksamkeit, sonst nichts. "Wir haben es hier in der Region Halle-Leipzig mit besonders aggressiven Sprayer-Crews zu tun. Die Täter sind zwischen 14 und 21 Jahre alt. Sie streben nach Aufmerksamkeit. Sie wollen den Kick, indem sie etwas Verbotenes tun, ringen sie nach Anerkennung in der Szene" Graffiti einfach dran lassen- wäre das nicht eine Lösung? Frank Bretzger, Chef von DB Regio Leipzig-Halle sagt nein. "Nein- das ist nicht unser Anspruch, Wir schulden unseren Fahrgästen saubere Züge- und stehen auch bei den Auftraggebern des Bahnverkehrs in der Verantwortung" Wenn also wieder mal eine S-Bahn ausfällt, kann es auch daran liegen, dass sie in der Grafitti-Waschanlage steht.
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