Bundestagswahl

So hat Sachsen-Anhalt gewählt

Ergebnisse nach Landkreisen und für das gesamte Bundesland

Die CDU musste bei der Bundestagswahl in Sachsen-Anhalteine schwere Schlappe hinnehmen. Die CDU erreichte nur 21,0 Prozent und schneidet damit so schlecht ab wie nie zuvor. Gewinner war auch in Sachsen-Anhalt die SPD, die mehr als 10 Prozentpunkte zulegen konnte und mit 25,3 Prozent der Zweitstimmen fast so erfolgreich war wie im bundesweiten Ergebnis.Auf Rang drei landete in Sachsen-Anhalt dieAfD. Die Parteierreichte 19,6 Prozent der Stimmen und damit denselben Wert wie 2017.

Das Statistische Landesamt hat die Zahlen

Wahlergebnisse Sachsen-Anhalt

Wahlergebnisse nach Landkreisen

Verbessern konnten sich hingegen die FDP und die Grünen. Die FDP bekam 9,5 Prozent der Stimmen, nachdem sie vor vier Jahren 7,8 Prozent erreicht hatte. Die Grünen erreichten mit 6,5 Prozent ihr bestes Ergebnis im Land bisher. Stark büßten die Linken ein, die auf gerade einmal 9,6 Prozent kamen. 2017 hatte die Linkspartei mit 17,7 Prozent ein deutlich besseres Ergebnis erzielt.

Auch bei den Direktmandaten musste die CDU ihre Spitzenposition der SPDüberlassen: In Magdeburg, Halle, aber auch in den Wahlkreisen Altmark und Börde - Jerichower Land mussten die CDU-Kandidaten sich ihren sozialdemokratischen Herausforderern geschlagen geben. Die SPD gewannt damit erstmals seit 16 Jahren wieder Bundestagswahlkreise in Sachsen-Anhalt. Die Wahlkreise Mansfeld und Anhalt gingen dagegen erstmals in der Landesgeschichte an die AfD.

Die Wahlbeteiligung ging im Vergleich zur Wahl 2017 minimal zurück. Nach Angaben der Landeswahlleiterin gaben 67,9 Prozent der wahlberechtigten Sachsen-Anhalter ihre Stimme ab. Vor vier Jahren waren es 68,1 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte mehr. Von 1 214 818 Wählerinnen und Wählern wählte 415 118 per Brief - das ist etwa ein Drittel. Vor vier Jahren hatte der Briefwahlanteil in Sachsen-Anhalt bei 17,9 Prozent gelegen.

Bei Bürgermeisterwahl in Sandersdorf-Brehna im Landkreis Anhalt-Bitterfeld gab es keine eindeutige Entscheidung. Uwe Schulze, der ehemalige Landrat, hat zwar mit 36 Prozent deutlich die meisten Stimmen geholt, die absolute Mehrheit aber verpasst. Schulze geht nun mit der parteilosen Steffi Syska am 17. Oktober in die Stichwahl.

Der alte Bürgermeister in Jessen im Landkreis Wittenberg ist auch der neue. Amtsinhaber Michael Jahn (59) von der SPD hat sich gestern gleich im ersten Wahlgang durchgesetzt. Mit 54 Prozent der Stimmen holte er die erforderliche absolute Mehrheit. Jahn geht damit in seine zweite Amtszeit – eine Stichwahl in Jessen ist nicht nötig.

Die wird aber in Bernburg nötig. Hier liegen Thomas Gruschka von der CDU und Silvia Ristow von Die LINKE vorn, beide haben aber keine ausreichende Mehrheit.

Auch in der Verbandsgemeinde An der Finneim Burgenlandkreis wird ein neuer Bürgermeister gesucht. Ein eindeutiges Ergebnis kam gestern nicht zu Stande. Nach der Stimmabgabe liegt die bisherige parteilose Bürgermeisterin Monika Ludwig vorn, sie bekam 56 Prozent der Stimmen. In 2 Wochen geht sie in die Stichwahl gegen Thomas Reiche. Der CDU-Politiker kam auf 36 Prozent Stimmenanteil.

Die Riege der Oberbürgermeister zwischen Wolfsburg und Goslar ist nach den Stichwahlen nun komplett. Erst am späten Abend stand fest: In Braunschweig setzte sich SPD Mann Torsten Kornblum mit fast zwei Dritteln der Stimmen durch, in Goslar musste sich ähnlich klar der amtierende OB Oliver Junk gegen Urte Schwerdtner von der SPD geschlagen geben und in Wolfsburg verlor die parteilose Stadträtin Iris Bothe gegen den 1. Stadtrat Dennis Weilmann. Eine Überraschung gab es in Wolfenbüttel. Dort gewann der parteilose Ivica Lukanic gegen den SPD Kandidaten Olaf Berger.

Lange blieb es bei der Landratswahl in Helmstedt spannend– ganze zwei Wahlkreise waren entscheidend dafür, das Gerhard Radeck weiter machen darf. Auch in Wolfenbüttel bleibt Christiane Steinbrügge Landrätin mit knapp 70 Prozent der Stimmen. In Peine setzte sich ebenso deutlich Henning Heiß als neuer Landrat durch. Im Landkreis Gifhorn wird Andreas Ebel von der CDU von Tobias Heilmann von der SPD abgelöst. Heilmann holte in der Stichwahl knapp 65 Prozent.

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