Mit Stiefmütterchen, Vergissmeinnicht und Tausendschön - die Kommunen im Land machen sich hübsch. Die meisten Städte haben bereits ihre Frühjahrsblumen in die Erde gebracht, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Vor allem in den Innenstädten, entlang der Parkanlagen und vor Denkmälern sollen bunte Blumenmeere die Einwohner und Touristen erfreuen. Doch in diesem Jahr bringt die Coronakrise einige gewohnte Abläufe auch durcheinander.
Die meisten Städte sind bereits vor dem Beginn der Coronakrise mit dem Aufhübschen ihrer Rabatten fertig geworden. In Magdeburg hätten Angestellte des Eigenbetriebs «Stadtgarten und Friedhöfe» Anfang März begonnen, Denkmäler, Parks und kommunale Friedhöfe zu bepflanzen, teilte die Stadt mit. Insgesamt wurden knapp 63 500 Blumen bestellt - vom klassischen Stiefmütterchen über das wohlklingende Vergissmeinnicht bis hin zum pink leuchtenden Tausendschön.
Auch in anderen Städten - wie in Halle, Halberstadt, Wittenberg und Wernigerode - konnten trotz der Krisenlage die Frühlingspflanzen nach Angaben der Verwaltungen wie geplant in die Erde gebracht werden. In Stendal wurden im Frühjahr zudem neue Bäume und Sträucher gepflanzt.
Einige Engpässe
Dennoch seien die Folgen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus an der einen oder anderen Stelle zu spüren. «Aufgrund der Coronakrise sind bei einzelnen Pflegefirmen bereits Engpässe zu verzeichnen», sagte Stendals Stadtsprecher Armin Fischbach. Möglicherweise könnten nicht alle öffentlichen Flächen mit der gewohnten Sorgfalt und Häufigkeit gepflegt werden.
In Weißenfels hofften die Verantwortlichen, dass die noch Pflanzen trotz der Coronakrise im Handel geordert werden könnten. Jedoch seien in den vergangenen Jahren die pflegeintensiven Rabatten ohnehin reduziert worden, «so dass wir zuversichtlich sind, die verbleibenden Flächen entsprechend bepflanzen zu können», erklärte Stadtsprecherin Anke Fey.
Dazu kommt die Trockenheit
Neben der Coronakrise bereitet den Verantwortlichen auch die Trockenheit der vergangenen Jahre Sorgen. «Einige Bäume im Stadtgebiet sind in den letzten Jahren vertrocknet und mussten und müssen nun ersetzt werden», sagte Fischbach mit Blick auf die Situation in Stendal. In Halberstadt habe man begonnen, trockenresistentere Pflanzen zu nutzen. «Teilweise werden Stauden durch einjährige Wildblumen ersetzt, die mit weniger Wasser auskommen sollen», erklärte Stadtsprecherin Ute Huch. Wittenberg will nach eigenen Angaben auf für Trockenheit geeignete Baumarten umsteigen.
Andere Städte wie etwa Halle setzten nach eigenen Angaben stattdessen auf eine intensive Pflege und Bewässerung. In der Saalestadt könnten sich Bewohner derzeit vor allem über Tulpen, Narzissen und Goldlack freuen. Für den Sommer sollten ab Ende Mai unter anderem Pelargonien, Studentenblumen und Salbei gepflanzt werden. Auch die anderen Städte planen, ihre Rabatten zu gegebener Zeit nachzupflanzen.
Die Schönheit kostet
Die Blumenpracht lassen sich die Städte dabei einiges Kosten. In Wernigerode wurden nach Stadtangaben für 5760 Euro Frühlings- und für 8950 Euro Sommerblumen gekauft. In Stendal kosteten die Blumen rund 8000 Euro. Für die neuen Bäume und deren Pflege seien weitere 60 000 Euro eingeplant. Auch in Halberstadt soll es nach Angaben der Stadt in diesem Jahr neue Bäume geben - 20 000 Euro sollen sie und weitere 13 000 Euro die Frühjahrs- und Sommerblumen kosten. In der Großstadt Halle sind den Angaben zufolge 34 000 Euro eingeplant, in Wittenberg 20 000 Euro für die Blumen und weitere 100 000 Euro für Bäume.