Bitterfeld: Wie kann ein Tiergehege zum Tierpark werden?

Am Wochenende sind bestimmt einige von Euch wieder in den Zoos und Tierparks im SAW-Land unterwegs. Und wenn Ihr euch all die Tiere so anschaut, habt ihr schon mal drüber nachgedacht, welche davon Wildtiere sind und welche nicht? Nein? Ich nämlich auch nicht.

Genau diese Frage bereitet aber gerade den Betreibern vom Tiergehege in Bitterfeld Kopfzerbrechen. Denn sie wollen sich von den anderen Tiergehegen abheben uns zum Tierpark werden.

radio SAW-Reporterin Laura Ludwig berichtet von einem Bürokratie-Wahnsinn:

Thomas Ehrlich vom Verein PePe Aktiv, der das Tiergehege in Bitterfeld betreibt, qualmt der Kopf. Denn ein Tierpark muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen:

"Wir brauchen viele Tiere in einer gewissen Größe. Die haben wir, aber vom behördlichen Genehmigungsverfahren her müssen wir fünf Wildtierrassen vorweisen können. Und das wird in Deutschland vorgeschrieben, was ein Wildtier ist."

Lamas, Alpacas, Esel, Kois und Wellensittiche zählen zum Beispiel nicht, denn die werden auch in Deutschland als Haustiere gehalten oder gezüchtet.

"... und so platzten unsere Vorstellungen, so schnell als möglich, Tierpark werden zu können."

Momentan kommt das Tiergehege auf drei Wildtierarten:

"Was wir haben sine Maras, die sehen aus wie eine Kreuzung aus Kaninchen und Reh. Wir haben Sumpfschildkröten und Landschildkröten."

Der Verein hat nun wilde Mäuse angeschafft, ob die jetzt zählen, ist aber noch unklar. Thomas Ehrlich hat noch ein paar Ideen:

"Wir haben Kontakt mit dem Eulenhof in Brehna, dass wir eventuell ein Eulenpäärchen kriegen und Präriehunde brauchen eine Betonanlage, da ist Erde drin, da fühlen die sich dann wohl. Für die Besucher und vor allem für die Kinder ein Magnet. Aber wir brauchen dann ein ausbruchssicheres Gehege. Und das liegt an den Finanzen..."

Denn der Verein betreibt das Tiergehege ehrenamtlich, die Stadt schießt nur kleine Beträge zu. Nun ist die große Frage, ob sich Sponsoren finden und der Traum vom Tierpark wahr wird.