Blick in das Hauptterminalgebäude des Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg Willy Brandt (BER)

Berlin: Flughafen BER darf öffnen

Die geplante Eröffnung des neuen HauptstadtflughafensBerlin Brandenburg Willy Brandt (BER) im Oktober rückt ein großes Stück näher.

Die zuständige Baubehörde hat das Hauptterminal am Dienstag zur Nutzung freigegeben, wie ein Sprecher des Landkreises Dahme-Spreewald mitteilte.Die untere Bauaufsichtsbehörde bestätige die Fertigstellung des Terminals 1, hieß es in einer Erklärung, die am Abend veröffentlicht werden sollte. Einer Nutzung als Fluggastterminal stehe bauordnungsrechtlich nichts mehr im Wege.

Gemeinsame Pressemitteilung von Landkreis und BER

28.04.2020

Fluggastterminal am BER für die Nutzung freigegeben

Inbetriebnahme des Flughafens in Schönefeld bauordnungsbehördlich gesichert

Dieuntere Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Dahme-Spreewaldbestätigt nach Abschluss der Bauarbeiten die Fertigstellung des Fluggastterminals (Terminal 1) am BER. Nach monatelanger Prüfung durch die Fachbehörde, der von derFlughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB)als Bauherr seit 2019 eingereichten Unterlagen zur Baufertigstellung, steht nun einer Nutzung als Flugastterminal mit der geplanten Inbetriebnahmedes Flughafens BERin Schönefeld am 31. Oktober 2020 bauordnungsseitig nichts mehr im Wege.

Die erteilte Nutzungsfreigabe ist einMeilenstein für die Eröffnung des BER.„Es freut mich sehr, dass die Großbaustelle ‚Fluggastterminal‘ nach den jahrelangen Bauarbeiten endlich zu einem Abschluss gebracht wird und die bautechnischen Nachweise für eine betriebssichere Nutzung vorliegen“, sagt Dahme-SpreewaldsBauordnungsbeigeordnete Heike Zettwitz.

AuchFlughafenchef Engelbert Lütke Daldrupsieht die Nutzungsfreigabe des Terminalgebäude 1 als einen der wichtigsten Schritte auf dem Weg zu einer verlässlichen Inbetriebnahme des BER.„Bis zur endgültigen Freigabe durch die Baubehörde war es ein langer, schwieriger Weg. Die harte Arbeit der letzten drei Jahre war am Ende erfolgreich. Ich möchte allen danken, die den BER nicht aufgegeben haben und mit hohem persönlichen Engagement und großem Beharrungsvermögen das Fluggastterminal Stück für Stück zu einem sicheren Gebäude gemacht haben. Die Eröffnung des BER kann in diesen Zeiten ein Signal dafür werden, dass es in der Hauptstadtregion wieder aufwärts geht und die Wirtschaft wieder auf die Füße kommt“, sagt der FBB-Geschäftsführer.

DieBetreibergesellschaft FBB kann nun in die Vorbereitungen der Betriebsablauftests(ORAT-Programm)einsteigen, die parallel zu einigen noch laufenden Restbauarbeiten durchgeführt werden.ORATsteht für „Operational Readiness und Airport Transfer“ und meint ein international etabliertes Standardverfahren zur teilweisen Erprobung der praktischen Abläufe vor der Inbetriebnahme von neuen Flughäfen. Unterdessen werden für die Mieter im Fluggastterminal noch Innenausbauten für Geschäfte, Restaurants sowie eine Lounge in den nächsten Monaten vorgenommen und die Beseitigung kleinerer baulicher Mängel abgeschlossen, informiert das Bauordnungsdezernat.Für die Eröffnung des Schönefelder Flughafens BER sind davon losgelöst luftfahrtrechtliche Genehmigungen erforderlich. Dies liegt nicht in der Zuständigkeit der unteren Bauordnungsbehörde, sondern bei der Gemeinsamen Oberen Luftfahrbehörde Berlin-Brandenburg (LuBB).

Eigentlich war Eröffnung für 2011 geplant

DerBERsollte eigentlich schon im Herbst 2011 in Betrieb gehen. Wegen Planungsfehlern, Baumängeln und Technikproblemen platzten jedoch sechs Eröffnungstermine. Die größten Probleme machte der Brandschutz. Vergangene Woche stellte jedoch der Tüv die letzten Prüfbescheinigungen aus. Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup erklärte daraufhin, derBER-Start sei noch nie so sicher gewesen wie jetzt. «Bei der Inbetriebnahme im Oktober 2020 sehen wir keine Risiken.» Im Sommer sollen nun freiwillige Passagiere die Abläufe im Terminal testen: Von der Ankunft über den Check-in bis zum Gate - dort ist Schluss. Denn geflogen wird erst am 31. Oktober. Am 8. November soll dann der Innenstadtflughafen Tegel schließen.

Erleichtert wird die Inbetriebnahme, weil in Folge der Coronavirus-Krise die Passagierzahlen eingebrochen sind. Zuletzt flogen an den bestehenden Flughäfen Tegel und Schönefeld nur etwa 1000 Passagiere pro Tag.

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