Totholz im Harz

Auswirkungen des Klimawandels für Sachsen-Anhalt

Experten informierten Umweltausschuss des Landtages

Der weltweite Klimawandel hat nach Ansicht von Experten und Forschungseinrichtungen in Sachsen-Anhalt Auswirkungen auf viele Bereiche des Lebens im Land. Im Umweltausschuss des Landtages berichteten Wissenschaftler verschiedener Institutionen am Mittwoch, 10. Mai 2023über die Grundlagen des Klimawandels und die Folgen für Sachsen-Anhalt. Die Erderwärmung vollziehe sich in einer Geschwindigkeit, die in den letzten 2000 Jahren beispiellos sei, sagte Jochem Marotzke, Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg und Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle. «Es ist eindeutig, dass der Einfluss des Menschen die Atmosphäre, den Ozean und die Landflächen erwärmt hat.»

Aufgrund der Lage wirke sich der Klimawandel in Sachsen-Anhalt ein Stück weit stärker aus, was den Temperaturanstieg betreffe, sagte die Präsidentin des Landesamts für Umweltschutz, Sandra Hagel. Zudem führe der Klimawandel dazu, dass vor allem im Sommer weniger Wasser zur Verfügung stehe. «Mit mehr Dürren müssen wir zukünftig rechnen.» Aktuell befinde sich das Land in einer ausgeprägten Phase der Niederschlagsarmut. Vier der letzten fünf Jahre seien die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnung gewesen, so Hagel. Konkrete Auswirkungen seien unter anderem sinkende Grundwasserstände, Trockenheit oder Probleme bei der Schifffahrt.

Eine weitere konkrete Auswirkung nannte Andreas Marx vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und Leiter des Mitteldeutschen Klimabüros. Es sei, mit Blick in den Harz und das Absterben der Bäume dort, nicht nur der Wald betroffen. Kahlflächen in der Nähe der Rappbodetalsperre führten dazu, dass unter anderem mehrStickstoff in den Stausee gelange. Die Aufbereitung des Wassers werde dadurch spürbar teurer. «Das ist eine Entwicklung, die die Wasserversorgung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten beschäftigen wird», sagte Marx.

Die Wissenschaftler hätten eindringlich darauf hingewiesen, dass man auch in Sachsen-Anhalt etwas tun müsse, sagte Umweltminister Armin Willingmann (SPD). Die Regierung will unter anderem noch in diesem Jahr ein neues Wassergesetz ins Parlament einbringen, dass das Wassermanagement im Land regeln soll.

Seite teilen