Streik

Warnstreiks im ÖPNV in Sachsen-Anhalt

Ganztägiger Ausstand am Freitag

Kaum ist der Lokführerstreik bei der Bahn beendet, eskaliert der nächste Tarifkonflikt. An diesem Freitag will Verdi den ÖPNV stoppen, um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu verbessern.

Die Gewerkschaft Verdi hat auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aufgerufen. Die Beschäftigten der kommunalen Nahverkehrsunternehmen in den drei Ländern sollen am Freitag ganztägig die Arbeit niederlegen, wie die Gewerkschaft am Montag mitteilte.

In Sachsen seien die kommunalen Verkehrsunternehmen in Chemnitz, Dresden, Leipzig, Plauen und Zwickau betroffen. In Sachsen-Anhalt wollen Beschäftigte der Verkehrsunternehmen in Dessau, Halle, Magdeburg sowie dem Burgenlandkreis streiken. In Thüringen in Erfurt, Gera, Jena, Mühlhausen, Nordhausen, Sondershausen, Suhl/Zella-Mehlis, Weimar, dem Landkreis Weimarer Land und dem Saale-Holzland-Kreis.

Auf Fahrgäste kommen damit an diesem Freitag erneut erhebliche Einschränkungen vor allem im Berufsverkehr zu. Erst an diesem Montag hatte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ihren mehrtägigen Streik bei der Deutschen Bahn vorzeitig beendet.

Auch Fans des Zweitligisten 1. FC Magdeburg sind von den Verkehrseinschränkungen betroffen. Der Verein rät daher, das Auto stehen zu lassen und entweder zu Fuß oder mit dem Rad zum Spiel zu kommen. 

Wenn es nicht anders geht, dann gibt es eine zusätzliche Parkfläche am Jerichower Platz. Eine Übersicht mit allen Parkplätzen findet ihr unten in der Grafik. Um 18:30 Uhr trifft der FCM auf Holstein Kiel. 

In allen drei Ländern verhandelt die Gewerkschaft ver.di parallel mit den kommunalen Arbeitgeberverbänden über neue Tarifverträge für die Beschäftigten im ÖPNV. Bei der ersten Verhandlungsrunde kam in keiner Region eine Lösung zustande.

Verhandelt wird zwar in allen Ländern gleichzeitig. Inhaltlich geht es aber um sehr unterschiedliche Forderungen. In Sachsen etwa geht es um einen sogenannten Manteltarifvertrag. Er regelt vor allem die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Verdi fordert unter anderem eine Erhöhung des Urlaubsanspruchs, die Einführung von Zeitzuschlägen für Samstagsarbeit oder Überstundenzuschläge.

Komplizierter läuft es in Sachsen-Anhalt und Thüringen. Hier geht es auch um die Entgelte, also höhere Löhne und Gehälter. In Sachsen-Anhalt will Verdi eine Erhöhung der Tabellenentgelte um 550 Euro pro Monat sowie eine Erhöhung der Ausbildungsentgelte um 250 Euro pro Monat.

In Thüringen sollen die Tabellenentgelte um 650 Euro pro Monat erhöht werden - verbunden mit der Möglichkeit, die Entgelterhöhung in eine Arbeitszeitreduzierung oder zusätzliche Regenerationstage umzuwandeln. Für Auszubildende wird eine Erhöhung der Entgelte um 250 Euro pro Monat gefordert.

Die Laufzeit der Entgelttarifverträge in Sachsen-Anhalt und Thüringen sollen zwölf Monate betragen. Demnach liegt die Laufzeit der Manteltarifverträge bei 24 Monaten.

Parkplätze für das Heimspiel des FCM gegen Kiel
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