Sarstedt im Landkreis Hildesheim Hochwasser 2023

Mansfeld-Südharz ruft Katastrophenfall aus

Aktuelle Pegelstände im SAW-Land

Pegelstände für Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen und Niedersachsen

Sachsen-Anhalt
Thüringen
Sachsen
Niedersachsen

UPDATE, 02.01., 6 Uhr : Hochwasser-Lage im Kreis Mansfeld-Südharz ist weiter kritisch. Brennpunkt bleibt die Region Sangerhausen mit dem Flüsschen Helme. 

Auch im Harz bleibt die Lage weiter angespannt. Mit mobilen Deichen soll die Innenstadt von Goslar geschützt werden - auch in Wolfenbüttel und Braunschweig setzt man auf die Deiche, die mit Wasser gefüllt sind.

Hochwasserlage in Sachsen-Anhalt bleibt auf hohem Niveau

Die Hochwasserlage bleibt in Sachsen-Anhalt stabil, wenn auch teilweise auf einem hohen Niveau. Nach Angaben des Landesbetriebs für Hochwasserschutz (LHW) bewegte sich der Hochwasserscheitel auf der Elbe am Montag weiter in Richtung Tangermünde, wo die zweite von vier Alarmstufen erreicht wurde. Am Pegel Barby und weiter elbaufwärts bei Wittenberg sanken die Wasserstände an Neujahr bereits wieder. Angespannt bleibt die Lage dagegen weiter im Süden Sachsen-Anhalts an der Grenze zu Thüringen an der Helme.

Der Landkreis Mansfeld-Südharz hatte am Samstag den Katastrophenfall ausgerufen, um die Situation besser koordinieren zu können. In zwei Turnhallen in Bennungen und Roßla wurden nach Angaben des Bürgermeisters der Gemeinde Südharz, Peter Kohl (parteilos), vorsorglich Notunterkünfte für eine mögliche Evakuierung eingerichtet. Diese seien aber bislang nicht benötigt worden. In der Talsperre Kelbra seien immer noch rund zwei Millionen Kubikmeter Wasser zu viel. Seit Tagen wird daher kontrolliert Wasser aus der Talsperre abgelassen. Die Pegelstände der Helme liegen deswegen über dem Richtwert der höchsten Alarmstufe, bleiben aber seit dem Wochenende konstant.

An mehreren Stellen seien die Deiche mit Sandsäcken gesichert worden. Sie werden nach Angaben des Landkreises Mansfeld-Südharz engmaschig kontrolliert. Um im schlimmsten Fall einen Deichbruch zu verhindern, wurde bereits in der vergangenen Woche ein Deich der Helme nördlich von Mönchpfiffel-Nikolausrieth mit Baggern geöffnet. Seitdem läuft das Wasser auf freie Felder in Thüringen ab. Über das Wochenende sei diese Öffnung erweitert und am Silvestertag noch einmal deutlich vertieft worden, teilte der Landkreis Kyffhäuserkreis am Montag mit. Dadurch sei die Lage deutlich entspannt worden, sagte Landrätin Antje Hochwind-Schneider (SPD).

Sorgen bereitet den Behörden ein Blick auf das Wetter der kommenden Tage. Der Deutsche Wetterdienst warnte vor ergiebigen Regenfällen im Oberharz von Dienstag bis Donnerstag. Dadurch könne es zu weiteren Hochwassersituationen kommen.

Die Helfer haben zudem immer wieder mit Schaulustigen zu tun. So wurden etwa in Lostau (Jerichower Land) mehrere Menschen in einem nicht seetauglichen Kinderschlauchboot im Hochwassergebiet der Elbe angetroffen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Auch im Süden Sachsen-Anhalts warnten die Polizeibehörden davor, die Deichanlagen zu betreten.

 

Normalisierung an Hochwasser-Krisenpunkten

In Thüringen brachte die Öffnung eines Helme-Deichs dem Ort Mönchpfiffel-Nikolausrieth im Kyffhäuserkreis Erleichterung in der Hochwassersituation. Die seit Donnerstag kritische Lage in dem 300-Einwohner-Dorf direkt an der Grenze zu Sachsen-Anhalt habe sich entspannt, sagte ein Sprecher des Landratsamtes am Freitag. Der Deich in der Nähe des Ortes war am Donnerstagabend kontrolliert geöffnet worden, um das Wasser aus dem Fluss auf Felder abzuleiten.

Niedersachsen

Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) sagte, die Schwerpunkte des Hochwassers hätten sich in den vergangenen Tagen mit den Wassermassen vom Südosten in den Nordwesten des Landes verschoben. In sechs Landkreisen sowie der Stadt Oldenburg ist Landesbranddirektor Rohrberg zufolge weiterhin ein sogenanntes außergewöhnliches Ereignis festgestellt worden. Durch das sogenannte außergewöhnliche Ereignis können Landkreise beispielsweise einfacher auf Hilfskräfte zugreifen.

Das Hochwasser sorgt an zahlreichen Orten in Niedersachsen weiterhin für hohe Pegelstände. Das geht aus einem Lagebild des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) von Freitagmorgen hervor. Der um 7.00 Uhr gemessene Pegelstand überstieg in zahlreichen Gebieten die höchste Meldestufe. Das betraf mehrere Orte an der Weser, Aller und Leine. Flussabwärts der Weser würden die Pegelstände noch weiter ansteigen. Insbesondere im unteren Verlauf der Mittelweser könne daher noch nicht von einer Entspannung gesprochen werden.

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