Das Foto aus dem Jahr 2012 zeigt einen Goldschakal, der im Nationalpark Bayerischer Wald von einer Wildkamera fotografiert wurde.

Erstmals Goldschakal in Sachsen-Anhalt gesichtet

Wahrscheinlich ist das Tier weitergezogen

Der seltene Goldschakal ist im vergangenen Jahr erstmals in Sachsen-Anhalt nachgewiesen worden. Im November vergangenen Jahres sei das Tier im Nordharzvorland bei Osterwieck von einer Fotofalle abgelichtet worden, erklärte eine Sprecherin des Landesamts für Umweltschutz auf Anfrage. «Es ist davon auszugehen, dass es sich um ein durchziehendes Tier handelte.» Eine eigene Population sei bisher nicht bekannt.

Der erste Goldschakal in Deutschland wurde 1997 in Brandenburg nachgewiesen. Die Zahl der Sichtungen sei in den vergangenen Jahren deutschlandweit stetig gestiegen, so die Sprecherin. Experten gehen davon aus, dass vereinzelt Exemplare in Deutschland leben. 2021 pflanzten sich erstmals in Baden-Württemberg Goldschakale fort. Mittlerweile ist die Art bis nach Skandinavien vorgedrungen.

Goldschakale sind ursprünglich aus Südost-Europa nach Süddeutschland eingewandert. Die Tiere sind etwas größer und kompakter als Füchse und weisen eine wolfstypische Färbung auf. Menschen sollten sich bei einer - sehr unwahrscheinlichen - Begegnung mit Goldschakalen ebenso respektvoll verhalten, wie bei Begegnungen mit anderen Wildtieren.

Goldschakale sind etwa acht bis zehn Kilogramm schwer; besonders große Exemplare können nach Angaben des Umweltamtes in Schleswig-Holstein in Ausnahmefällen ein Gewicht von etwa 15 Kilogramm erreichen. Sie leben in der Regel als Paare zusammen und besetzen feste Territorien von etwa drei Quadratkilometern, die sie gegen andere Goldschakale verteidigen. Die Tiere ernähren sich überwiegend von Insekten, Nagetieren, Vögeln und Amphibien.

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