Die Abgeordneten sitzen im Bundestag

Ein Wahlkreis weniger für Sachsen-Anhalt

Bundestag stimmt für Gesetzentwurf

Bei der Bundestagswahl 2025 wird es den bisher bekannten Wahlkreis Anhalt, der auch Bitterfeld-Wolfen und Köthen umfasst, schon nicht mehr geben. Ab nächstem Jahr hat Sachsen-Anhalt damit einen Wahlkreis weniger. 

Bedeutet konkret: der Wahlkreis Anhalt wird auf mehrere andere Landkreise im Land aufgeteilt. Das betrifft beispielsweise die Städte Staßfurt und Bernburg, die künftig im Wahlkreis Börde-Jerichower Land aufgehen sollen. Oder Aken und Köthen, die gehen dann an den Wahlkreis Mansfeld. 

Bisher gab es diese neun Wahlkreise in Sachsen-Anhalt

  • 066: Altmark
  • 067: Börde – Jerichower Land
  • 068: Harz
  • 069: Magdeburg
  • 070: Dessau – Wittenberg
  • 071: Anhalt
  • 072: Halle
  • 073: Burgenland – Saalekreis
  • 074: Mansfeld

Grund für die Neustrukturierung ist die sinkende Bevölkerungszahl.

Sachsen-Anhalt verliert einen Wahlkreis, Bayern bekommt einen dazu

In Bayern gibt es offensichtlich steigende Einwohnerzahlen - so wandert der verlorene Wahlkreis aus Sachsen-Anhalt nach Bayern. Dort entsteht aus Teilen der bisherigen Wahlkreise Augsburg-Land, Neu-Ulm und Ostallgäu der neue Wahlkreis Memmingen-Unterallgäu. 

Insgesamt gibt es 299 Wahlkreise in Deutschland.

Kein Wahlkreis, kein Direktmandat

Ein Wahlkreis weniger bedeutet auch ein Direktmandat weniger für Sachsen-Anhalt im Bundestag. Das Gesetz muss noch durch den Bundesrat. 

CDU-Fraktionschef Friedrich Merz hat den Gesetzentwurf vor der Abstimmung scharf kritisiert. 

Er wirft der Ampel sogar Wahlrechtsmanipulation vor. Seine Argumentation ist, dass Kulturstaatsministerin Claudia Roth durch die Änderung der Wahlkreise ihren eigenen in Bayern behalten kann. Würde es die nicht geben, dann hätte die CSU in Roths Wahlkreis deutlich mehr Stimmen bekommen, so Merz. SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach bezeichnete das als ungeheuren Vorwurf. 

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