30 Jahre Deutsche Einheit w was heißt das für die Menschen im SAW-Land wollen wir diese Woche wissen.
Reporterin Conni Bols hat sich dafür auf den Weg in ein Dorf nahe Leipzig gemacht.
Wir treffen Thomas Möbius in einem mindestens 100 Jahre alten Dreiseitenhof in Dreiskau Muckern nahe dem Störmthaler See. Das Grundstück war schon immer in Familienbesitz, erzählt er uns.
Ohne die Wiedervereinigung vor 30 Jahren würde er ganz klar nicht hier sitzen. Denn Dreiskau Muckern sollte der Braunkohle weichen, die meisten Einwohner waren schon weg.
Freunde weg, Nachbarn weg - und auch Familie Möbius hatte sich schon erfolgreich nach einer neuen Bleibe umgeschaut. Noch aber waren sie kämpferisch.
Aus Protest haben wie über Nacht ihr Haus weiß angestrichen, als man sie mit Polizeigewalt aus dem Haus tragen wollte.
Doch es kam zum Glück anders.
Fast schon nahezu komplett entsiedelt und abbruchreif, ist Dreiskau Muckern heute ein schmuckes Dorf mit schönen Höfen und hunderten Einwohnern. Und: 2013 wurde es sogar das schönste Dorf Sachsens.
Und Thomas Möbius? Hatte noch in der Braunkohle gelernt und darf heute das sein, was er schon immer wollte: ein eigener Herr im eigenen kleinen KFZ-Betrieb. Und zwar auf einem Dreiseitenhof, den es eigentlich gar nicht mehr geben sollte.