Einen gut eintausend Jahre alten Burgwall haben Archäologen im Magdeburger Stadtteil Pechau freigelegt. Seit dem 4. Oktober hatten sie auf einem Feld gegraben und dabei Fundamente des Walls und Überreste von Holzhäusern entdeckt, vermutlich aus der Zeit zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert. Zudem fanden sie neben verzierten Keramik- und Knochenresten u.a. auch Eisenmesser, einen Schlüssel und einen Kamm in der Erde. Die Überreste gelten als sehr gut erhalten.
Innerhalb des Walls standen die Holzhäuser auf einem Lehmsand-Estrich in mindestens vier Reihen angeordnet. In der Mitte befand sich eine breite, zentrale Straße. An beiden Straßenseiten gab es schmale Entwässerungsgräben, wie Paddenberg erläuterte. Aus den Grabungsbefunden sei ersichtlich, dass die Häuser in den äußeren Reihen zumindest teilweise an die Wallbefestigung angebaut waren.
«Aufzeichnungen aus dem Jahr 1007 belegen, dass der erste polnische König Boleslaw I Chrobry (965/967-1025) die Burg Pechau angriff», sagte Paddenberg. Wahrscheinlich wurde diese dabei niedergebrannt, das zeigen die Grabungsspuren.