Impfstoff wird in Spritze aufgezogen

Ab Sonntag wird in Sachsen-Anhalt geimpft

So ist der Ablauf

Die ersten Corona-Impfungen in Sachsen-Anhalt sind für diesen Sonntag geplant. Die Landkreise und kreisfreien Städte bereiten sich auf die Lieferung des Impfstoffs an diesem Wochenende vor. Kurz darauf soll am Sonntag mit den Impfungen in den Alten- und Pflegeheimen begonnen werden. Auch medizinisches Personal soll in den kommenden Tagen geimpft werden. Was bislang bekannt ist:

Auftakt in Dessau

Der landesweite Auftakt für die Impfungen ist für Sonntagnachmittag in einer Seniorenresidenz in Dessau-Roßlau geplant. Dort versorgen mobile Impfteams zunächst Bewohnerinnen und Bewohner, die sich für eine Schutzimpfung entschieden haben, wie das Sozialministerium am Mittwoch mitteilte. Dazu werden auch Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) erwartet.

Impfstoff von BioNTech

Es wird zunächst Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und des US-Pharmariesen Pfizer verabreicht. Er wird bei minus 75 Grad gekühlt. «Sowie wir ihn aus dieser Lagerung herausnehmen und auftauen, haben wir nur noch eine Verwendungsmöglichkeit von 120 Stunden. Das ist nicht wirklich viel», sagte Matthias Boxhorn, der organisatorische Leiter vom Johanniter-Regionalverband Magdeburg/Börde/Harzder Boxhorn, am Mittwoch. Deshalb müssten die Impfungen zügig erfolgen, das sei anspruchsvoll. Um eine Immunisierung zu erreichen, sind zwei Piekse im Abstand von drei Wochen nötig. Nach Angaben des Herstellers Biontech liegt die Wirksamkeit des Impfstoffs bei 95 Prozent. In mehreren Staaten laufen die Impfungen schon, darunter Großbritannien, Kanada und den USA.

9.750 Impfdosen

Sachsen-Anhalt soll laut dem Sozialministerium in einer ersten Lieferung an diesem Wochenende 9.750 Impfdosen bekommen.Weiterer Impfstoff soll noch vor dem Jahreswechsel folgen, danach wöchentlich. Bis Mitte Februar wird laut Ministerium mit 175.000 Impfdosen gerechnet. Die elf Landkreise und drei kreisfreien Städte in Sachsen-Anhalt wissen bereits, mit wie vielen Impfdosen sie am Wochenende rechnen können. Davon bekommt z. B. Halle 975 Dosen.Magdeburg in etwa eben soviel. Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld hat mitgeteilt, dass er laut Sozialministerium 705 Dosen in einer ersten Lieferung erhalten soll.

Wer wird geimpft?

Die bundesweite Impfstrategie sieht vor, dass als erstes die über 80-Jährigen, Personal und Bewohner von Pflegeheimen sowie Gesundheitspersonal mit sehr hohem Infektionsrisiko geimpft werden. Am Sonntag sollen in Sachsen-Anhalt die ersten Impfungen an Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und das Personal verteilt werden. In Magdeburg und Halle sollen auch die Krankenhäuser mit Impfstoff für das medizinische Personal versorgt werden. In Halle etwa, sagte OB Bernd Wiegand, am Mittwoch, seien etwa 70 Prozent der Impfdosen für Pflegeheime vorgesehen.

Impfteams

In die Alten- und Pflegeheime schwärmen Impfteams aus. Laut der Stadt Magdeburg bestehen sie aus jeweils drei Mitarbeitern mit einem Auto: einem Arzt, einem Impfhelfer und einem Verwaltungshelfer, der für die Dokumentation zuständig ist. Die genauen Abläufe müssen erprobt werden, sagte Johanniter-Orga-Leiter Boxhorn. «Wir müssen aus der Situation einfach lernen, Konsequenzen ziehen und es beim nächsten Mal einfach anders machen. Das gibt's in keinem Buch beschrieben, wie man das am besten macht. Da sind wir einfach flexibel genug.»

Impfzentren

Laut den Landkreisen und kreisfreien Städten stehen die Impfzentren bereit, werden aber erst im Januar gebraucht. Dann sollen ausreichend Impfdosen zur Verfügung stehen, um weitere Teile der Bevölkerung impfen zu können. Die Stadt Magdeburg etwa stellte ihr Impfzentrum am Mittwoch vor, in dem pro Tag etwa 300 Impfungen möglich sein sollen, es könne aber auch erweitert werden, hieß es. Noch ist aber unklar, wann die ersten Termine für die Impfzentren vergeben werden können. Geplant ist laut Sozialministerium, dass voraussichtlich ab Mitte Januar Termine telefonisch und über eine Internetplattform gebucht werden können. Geimpft werden kann nur, wer einen Termin hat.

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