In Hannover ist einsiebenjähriger Jungebeim Saftauslecken mit der Zunge in einer Glasflasche steckengeblieben.
In der Notaufnahme des Kinder- und JugendkrankenhausesAuf der Bultbefreiten ihn die Ärzte Christoph Eich und Simona Arndtmit einem simplen Trick, wie sie in der jüngsten Ausgabe des"European Journal of Anaesthesiology"schildern.
Die Mediziner schoben vorsichtig einedünne Kunststoffkanüle zwischen Zunge und Flaschenhals und spritzten 60 Milliliter Luft hinein. Durch den Überdruck wurde die violett verfärbteZunge herausgedrückt, die stark angeschwollen war.
Zunächst hatten die Ärzte in der Notaufnahmevergeblich versucht, den Flaschenrand gleitfähig zu machensowie das vermeintliche Vakuum zu entlasten.
Eich kam dann auf die Idee mit derLuftspritze, weil er mit der gleichen Technikals junger Assistenzarzt einmal eine Weinflasche geöffnet hatte, als kein Korkenzieher zur Hand war.
Wie häufig Kinder mit der Zunge in Flaschen steckenbleiben, ist nicht bekannt.
In den meisten Fällen, die in der Fachliteratur beschrieben wurden,mussten die Flaschen aus Glas, Plastik oder Metall zerschnitten werden, teils mithilfe der Feuerwehr.