Die Hamburger Musikerin Zoe Wees (18) findet die von vielen Influencern und Fernsehshows vermittelten Schönheitsideale belastend. "Es ist echt schwierig, in der heutigen Welt aufzuwachsen. Als junger Mensch weißt du ja noch gar nicht, wie du dich selbst liebst, und ob es normal ist, wie du aussiehst", erklärt sie in einem Gespräch über ihre aktuelle Single "Girls Like Us".
Darin singt sie über den Druck der Gesellschaft auf junge Mädchen. Die Sängerin die selbst mit ihrer Optik heraussticht, hat aber auch einen Tipp: "Wenn du jeden Morgen in den Spiegel guckst und sagst, wie sehr du dich lieb hast, hilft das. Auch wenn du es in dem Moment vielleicht gar nicht so empfindest." "Am Ende des Tages gehen wir alle ohne Make-up ins Bett, mit zerzausten Haaren und normaler Kleidung. Wir sind alle Menschen mit den gleichen Rechten und sind genau gleich schön", betont sie.
Die Sängerin wuchs im Hamburger Stadtteil Dulsberg auf und schreibt schon seit jungen Jahren eigene Songs. Mit 14 machte sie bei der Sat.1-Show "The Voice Kids" mit, in der sie selbst vom damaligen Gastjuror Ed Sheeran gelobt wurde. "Ich habe dort viel gelernt und coole Leute kennengelernt. Aber für mich war es nicht der richtige Weg, meine Karriere über eine Castingshow aufzubauen. Ich weiß auch nicht, ob das so langanhaltend gewesen wäre", sagt sie rückblickend.
Ihr internationaler Erfolg hat sicher auch damit zu tun, dass sie mit tiefgründigeren Botschaften überzeugt. In der Kindheit litt Wees an Rolando-Epilepsie, einer Form der Epilepsie mit schlimmen Krampfanfällen. Über den Kontrollverlust, den sie in diesen Phasen erlebte, singt sie in ihrer Debütsingle "Control". Der Song, den sieihrer Grundschullehrerin als Dank für deren Unterstützung widmete, stürmte letztes Jahr die europäischen Musikcharts. Erst kürzlich präsentierte sie den Song auch in der amerikanischen Late-Night-Show vonJames Corden.
Die Corona-Pause hat die Musikerin genutzt, um an ihrem ersten Album zu arbeiten. Dazu erklärte sie: "Momentan würde ich sagen, dass ich niemals einen Song über Dinge schreiben werde, die ich nicht selbst erlebt habe. Das kann ja gar nicht echt sein."