Zerstört, geklaut, beschmiert

Vandalismus auf Spielplätzen

Vandalismus auf Spielplätzen bleibt in Sachsen-Anhalt ein Problem. Die Entwicklung in den Städten war zuletzt allerdings sehr unterschiedlich, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt. In Halle belief sich der Gesamtschaden auf Spiel- und Freizeitplätzen allein in diesem Jahr bislang auf rund 6100 Euro. In Magdeburg betrug die Schadenshöhe seit Jahresbeginn rund 25 800 Euro - und damit fast doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. In Stendal gingen die Kosten für Instandsetzungsarbeiten zuletzt augenscheinlich zurück. In Weißenfels blieben die Schäden auf gleichbleibend hohem Niveau.

In der Landeshauptstadt habe sich zuletzt eine «alarmierende Entwicklung auf den kommunalen Spiel- und Freizeitflächen» gezeigt, teilte die Stadt Magdeburg mit. Unter anderem wurden in den vergangenen Wochen eine Tischtennisplatte zerstört, ein Spielgerät in Form eines Pferdes von einem Spielplatz gestohlen und auf einem Bolzplatz eine Schutzhütte in Brand gesetzt. Die Schadenshöhe belief sich allein dafür auf rund 17 600 Euro. Weitere Tausende Euro fielen in den Monaten davor an.

Auch in der größten Stadt des Landes, in Halle, wurden in diesem Jahr höhere Schäden auf Spielplätzen registriert als zuvor. Die Schadenssumme belaufe sich für dieses Jahr bislang auf rund 6100 Euro, sagte Stadtsprecher Drago Bock. Im gesamten Vorjahr betrug die Schadenshöhe rund 3000 Euro. Unter anderem wurden in den vergangenen Monaten ein Fitnessgerät zerstört und Zaunteile gestohlen. Zudem brannte ein Spielplatz teilweise ab. Angestellte des Ordnungsamtes versuchten mit regelmäßigen Kontrollrundgängen die Kleinkriminellen von Vandalismus abzuhalten, so der Stadtsprecher.

In Wittenberg versuchten die Verantwortlichen als Vandalismusschutz, Spielgeräte auszuwählen, die nicht so leicht zerstört werden könnten, wie Stadtsprecherin Doreen Raewel erklärte. In diesem Jahr wurden unter anderem wegen gestohlener Zaunfelder auf einem Spielplatz rund 3000 Euro an Schaden registriert.

Auch in Stendal seien in diesem Jahr bereits Schäden auf Spielplätzen registriert worden, sagte der Sprecher der Stadt, Armin Fischbach. Unter anderem wurden Sitzbänke beschädigt, junge Bäume ausgerissen und eine Beachvolleyballanlage zerstört. Die Reparaturkosten beliefen sich in diesem Jahr auf bislang rund 4300 Euro. Im vergangenen Jahr fielen durch Zerstörungen und Diebstähle rund 7500 Euro Schaden an, 2018 waren es etwa 11 000 Euro.

«Auch wenn die Reparaturkosten augenscheinlich abnehmen, so täuscht dieses Bild», betonte Fischbach. Denn viele Reparaturen würden sich nicht mehr lohnen, da immer wieder auf den Spielplätzen randaliert werde. Zudem waren - um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen - die Spielplätze im Land über Wochen hinweg abgeriegelt. In dieser Zeit registrierten viele Kommunen - wie etwa auch Halberstadt - weniger Schäden.

In diesem Jahr seien die Schäden allgemein recht gering gewesen, sagte Stadtsprecherin Ute Huch in Halberstadt. Auch 2019 waren kaum Reparaturen auf Spielplätzen nötig. «Bei einigen kleineren Schäden an Spielgeräten fällt die Abgrenzung zwischen hohem Verschleiß beziehungsweise Abnutzung oder Vandalismus schwer», erklärte Huch.

Andere Kommunen konnten nicht beziffern, ob es mehr oder weniger Schäden bislang gab. In Weißenfels etwa gingen die Zuständigen von einem gleichbleibend hohen Niveau aus. Zuletzt wurden nach Stadtangaben etwa am Stadtberg zwei Alunetze von Tischtennisplatten gestohlen, eine Bank verstört und in einer Skater-Anlage Löcher geschlagen. Im Stadtpark und in Sausenhölzchen wurden Lampen zerstört. Alle Taten wurden - wie üblicherweise - angezeigt.

Viele Kommunen würden die Schäden zur Anzeige bringen. In Magdeburg etwa wurden nach eigenen Angaben in diesem Jahr bereits 14 Anzeigen gestellt, in Stendal waren es 12. «Da diese Anzeigen gegen Unbekannt jedoch bislang immer erfolglos verliefen und die Täter bislang nie ermittelt werden konnten, sehen wie mittlerweile bei kleineren Schäden, wie abgebrochenen Latten an Sitzbänken, jedoch davon ab», sagte Stendals Stadtsprecher Fischbach. Andere Städte - wie etwa Halle - zeigten konsequent alle Schäden weiter an.

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