Zahl der Badetoten in Sachsen-Anhalt hat sich verdoppelt

Deutschlandweit gehen Zahlen zurück

In Sachsen-Anhalt sind seit Jahresbeginn doppelt so viele Menschen wie in den ersten sieben Monaten des vergangenen Jahres ertrunken. Mindestens acht waren es demnach bis zum Stichtag 21. Juli, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Zwischenbilanz der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hervorgeht.

Zuletzt kam etwa eine 73 Jahre alte Frau im Juli bei einem Badeunfall im Neustädter See in Magdeburg ums Leben. Passanten hatten sie leblos in Badebekleidung im Wasser treibend entdeckt. Im Juni war eine Person tot aus dem Salbker See in Magdeburg geborgen worden. Etwa anderthalb Wochen vorher ertrank ein 15-jähriger Junge im Jessener Badesee (Landkreis Witten). Eine 32-Jährige versuchte vergeblich, den in eine Notlage geratenen Jugendlichen zu retten.

Deutschlandweit gingen die Zahlen hingegen leicht zurück. Ertranken 2020 bis Ende Juli noch 188 Menschen, waren es in diesem Jahr im gleichen Zeitraum 184. Jedoch sind die in den westdeutschen Hochwassergebieten Ertrunkenen kein Teil der aktuellen Zwischenbilanz, da der DLRG dazu bisher noch keine Daten vorlagen.

"Die Zahl der Ertrunkenen ist zumeist sehr wetterabhängig. Das spiegelt sich in den erfassten Zahlen besonders mit Blick auf den Sommer wider", erklärte DLRG-Präsident Achim Haag in Bezug auf die deutschlandweiten Zahlen. Demnach seien im Juni und Juli vergangenen Jahres mindestens 95, in diesem Jahr mindestens 116 Menschen ertrunken. Laut DLRG sind das rund zwei Drittel aller bisherigen Ertrinkungsfälle des Jahres.

Nach DLRG-Angaben starben mehr als 75 Prozent der Ertrunkenen in Seen und Flüssen. Dort seien in den wenigsten Fällen Rettungsschwimmer im Einsatz. Als Hauptgründe für das Ertrinken führt die DLRG das Baden an unbewachten Abschnitten, Leichtsinn, Selbstüberschätzung und den Einfluss von Alkohol an.

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