Wolfsburg: Virus breitet sich aus

15 Tote im Pflegeheim - Aufnahmestopp im Klinikum

Das KlinikumWolfsburgnimmt aufgrund von Corona-Infektionsfällen unter den Mitarbeitern bis auf wenige Ausnahmen keine neuen Patienten mehr auf. Diese werden auf umliegende Krankenhäuser verteilt, wie die Stadt am Sonntag mitteilte.

Davon ausgenommen seien die Notaufnahme der Kinderklinik und der Kreißsaal, wie eine erste «intensive Analyse der Situation» am späteren Sonntagabend ergeben habe. Zuvor hieß es zudem, dass ab sofort keine Besuche mehr erlaubt seien, «auch nicht die bisherigen Ausnahmen».

Die Stadt hat stark mit der Coronavirus-Pandemie zu kämpfen - in einem Wolfsburger Alters- und Pflegeheim sind insgesamt 15 Menschen nach einer Covid-19-Erkrankung gestorben.

Ähnlich wie in dem Heim, in dem überwiegend Demenzkranke leben, werden auch im Klinikum die Vorsichtsmaßnahmen weiter verschärft. Das gesamte Klinikpersonal arbeite «ab sofort im Vollschutz», hieß es von der Stadt: «Die Patienten werden so verteilt, dass nur noch ein Patient pro Zimmer liegt.»

Über das weitere Vorgehen soll entschieden werden, wenn die Testergebnisse von Personal und Patienten vorliegen, die für Montagabend erwartet werden.

Indes hat ein Wolfsburger Anwalt den Träger des Altenheims in Wolfsburg wegen fahrlässiger Tötung angezeigt. Die Anzeige ist bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig eingegangen.

Der Anwalt beruft sich auf Aussagen von Mitarbeitern der Diakonie, die über Hygienemängel berichtet haben. Auch während der Quarantäne bekamen sie demnach keine Schutzmasken und durften auch keine eigenen aufsetzen, um die Bewohner nicht zu verschrecken, sagte der Anwalt der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung.

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