Wissenswertes und Mythen über Spargel

Spargel-Pipi hat jeder

Das stimmt nur zum Teil. Schuld am Geruch ist eine schwefelhaltige Verbindung, die so genannte Asparagussäure. Ein körpereigenes Enzym spaltet die Säure, dabei entsteht der beißende Geruch. Doch nicht jeder ist davon betroffen: Nur etwa 40 Prozent der Deutschen tragen das Enzym in sich. Bei den übrigen hat der Spargelgenuss keine Folgen.

Spargel macht Lust auf Sex

Das ist nicht erwiesen! Spargel wird nachgesagt, dass er die Lust auf Sex fördert. Die häufigste Erklärung: Seine Form erinnert an einen Phallus, was auf Frauen anregend wirkt. Wissenschaftliche Studien gibt es dazu aber nicht.

Wie erkenne ich frischen Spargel?

Die Enden dürfen nicht hart sein - ruhig mal mit dem Daumennagel quer zur Faser in die Schnittstelle des Spargels stechen. Wenn das ohne Probleme klappt und vielleicht sogar noch ein bisschen Wasser herausläuft, dann ist der Spargel frisch. Außerdem zwei Spargelstangen nehmen und gegeneinanderreiben. Quietscht es leicht, dann ist die Außenhaut noch frisch und der Spargel nicht holzig. Achtung: Quietscht es nicht, dann ist die Schale zu tocken und der Spargel oft schon holzig und ungenießbar, weil dann Bitterstoffe freigesetzt werden.

Wie lagere ich Spargel am besten?

Frischen Spargel in ein feuchtes Handtuch wickeln und in den Kühlschrank legen (+3 bis +5 Grad). Dann hält er sich etwa drei Tage lang.

Wie gesund ist Spargel?

Spargel besteht zu 93% aus Wasser, enthält viele Vitamine und Mineralstoffe, wirkt entschlackend und blutsrucksenkend. Ein Kilo Spargel hat gerade einmal 150 Kalorien (Vergleich: Eine Tafel Schokolade hat knapp 600 kcal). Das Kalzium im Spargel hilft beim Wachstum von Knochen und Zähnen. Der viele Stickstoff sorgt dafür, dass wir oft auf die Toilette müssen - er wirkt harntreibend. Doch Vorsicht! Wer mit Gicht oder Gelenk- und Knochenproblemen zu kämpfen hat, der sollte Spargel weitgehend meiden.

Roher Spargel ist giftig

Das ist ein Irrtum. Die Stangen sind auch ungekocht nicht gesundheitsschädlich. Als Rohkost fehlt dem Gemüseallerdings meistens aber das typische Spargelaroma - es entfaltet sich erst beim Kochen.

Spargel kann man nicht einfrieren

Doch, Spargel kann man tieffrieren. Er sollte vorher aber geschält und portionsweise in Gefrierbeutel verpackt werden. Bei -18°C ist das Gemüse dann bis zu acht Monaten haltbar. Aber: Spargel schmeckt umso besser, je frischer er ist. Damit er nach dem Frosten nicht noch mehr Geschmack verliert, sollte man den gefrorenen Spargel direkt kochen.

Spargel darf nur stehend gekocht werden

Zwar wird oft behauptet, Spargel dürfe nur stehend im Topf zubereitet werden, weil er dann besser gelingt. Dafür gibt es allerdings keine Beweise. Wer keinen speziellen Spargeltopf hat, kann das Gemüse genauso gut liegend in einem großen Topf kochen.

Zu Spargel kann man alles trinken

Nein. Auf Bier oder Rotwein sollte man beim Spargel essen verzichten. Denn die kräftigen Gerbstoffe der beiden Getränke verstärken die Bitterstoffe im Spargel – und das schmeckt nicht. Zu grünem und weißem Spargel passt am besten Weißwein. Besonders gut harmonieren ein Silvaner, Weißburgunder oder Riesling mit dem Saisongemüse.

Spargel kann man nur im Topf zubereiten

Das stimmt nicht. Spargel lässt sich auch im Backofen gut zubereiten: Das Gemüse in Alufolie einwickeln und 60 Gramm geschmolzenen Butter über darüber träufeln. Sie zieht beim Garen in das Gemüse ein und verleiht ihm einen schönen Buttergeschmack. Außerdem können Sie etwas Zucker und Zitronensaft zugeben. Das Ganze bei 160 - 180°C für 20 – 30 Minuten in den Backofen geben. Und auch in der Pfanne oder im Wok gelingt Spargel: Einfach anbraten, einige Minuten den Deckel auflegen und fertig.

Am besten deutschen Spargel kaufen

Ja, das stimmt, sagen Ernährungsberater. Denn was Frische angeht, ist Spargel empfindlich: Das Gemüse verliert nach der Ernte schnell an Geschmack und Aroma. Kommt er aus dem Ausland, hat er immer eine Reise hinter sich, egal wie schnell der Transport erfolgt. Wer hingegen heimischen Spargel kauft, kann davon ausgehen, dass er am selben Tag oder maximal am Vortag geerntet wurde.

Spargel ist ein typisch deutsches Gemüse

Nein. Spargel kommt ursprünglich aus Vorderasien und hat sich über den heutigen Iran und Ägypten nach Europa ausgebreitet. Die ersten Europäer, die Spargel anbauten, waren die Römer um 150 v.Chr.. In Deutschland begann der Anbau etwa in der Mitte des 16. Jahrhunderts.

Folienspargel schmeckt muffig

Stimmt nicht. Viele Spargelbauern bauen die weißen Stangen sowohl mit als auch ohne Folie an. Einen geschmacklichen Unterschied mache der Anbau nicht, sagen sie. Denn wenn der Boden sorgfältig bearbeitet wird, und in den in den Dämmen nichts verrottet oder vermodert, schmeckt der Spargel gleich gut.

Spargel schmeckt nur mit Sauce Hollondaise

Nein. Zwar ist Sauce Hollondaise der Klassiker zum Spargel, leider ist sie aber sehr kalorienreich: Bis zu 1000 Kalorien stecken in einer Portion. Die leichtere Alternative: Halbfettmargarine mit frischen Kräutern. Auch auf der Basis von Gemüse- oder Geflügelfonds lassen sich kalorienärmere Soßen zaubern - zum Beispiel eine Zitronensauce. Doch auch als Suppe, Quiche, Pizza oder Salat schmeckt das Gemüse köstlich.

Weißer ist besser als grüner oder lilafarbener Spargel

Jein. Fakt ist: Weißer Spargel ist bei den Deutschen am beliebtesten. Er ist weiß, weil er unter der Erde wächst und auch dort gestochen wird. Deshalb bekommt er kein Licht, färbt sich nicht und enthält kaum Vitamine. Anders grüner Spargel: Er wächst oberirdisch, bekommt viel Licht und ist deshalb reicher an Nährstoffen. Geschmacklich unterscheiden sich die beiden Sorten aber kaum. Violetter Spargel schmeckt hingegen herber und würziger. Er wird gestochen, wenn seine Spitze die Höhe des Erdwalles überwunden und das Tageslicht erreicht hat. Durch das Licht verfärbt sich die Spitze leicht lila.

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