"Wir sind Teil des Erfolgs"

Weitere Streiks bei der Post

Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten der Deutschen Post in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt am Wochenende zu weiteren Warnstreiks aufgerufen. «Wir wollen unserer legitimen Forderung nach einem deutlichen Plus bei den Einkommen noch einmal Nachdruck verleihen», teilte Gewerkschaftssekretär Normen Schulze mit. «Den Lobesliedern und Beifallsbekundungen für die Leistungs- und Einsatzbereitschaft der Postlerinnen und Postler in der Corona-Krise müssen nun ordentliche Lohnprozente folgen.»

Die Deutsche Post DHL habe Anfang August gute Geschäftszahlen für das vergangene Quartal gemeldet. Insgesamt legte der Umsatz des Logistikriesen demnach zwischen April und Juni um rund drei Prozent auf knapp 16 Milliarden Euro zu.

„Die Deutsche Post AG ist ganz klare Krisengewinnerin“, erklärteSchulze weiter. Deshalb sei es völlig unverständlich, dass in den vorangegangen zwei Verhandlungsrunden kein konstruktives Verhandlungsangebot unterbreitet wurde. „Die Kolleginnen und Kollegen werden um ihren gerechten Anteil am Unternehmenserfolg kämpfen.“

Auch in Niedersachsen sind die Beschäftigtenam Freitag und Samstag zum Warnstreik aufgerufen.

Forderungen weit auseinander

In den bisherigen Tarifgesprächen liegen beide Seiten noch weit auseinander. ver.difordert für die bundesweit rund 140 000 Tarifbeschäftigten 5,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Zudem soll es für Auszubildende eine Erhöhung um 90 Euro geben. Man habe bei den bisherigen Verhandlungen den Eindruck gewonnen, dass diePostnur Einkommensverbesserungen von 1,5 Prozent anbieten wolle.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 21. und 22. September geplant. DiePostwill dann ein konkretes Angebot vorlegen.

Bereits in der vergangenen Woche hatten Mitarbeiterder Post bundesweit gestreikt.Ein Post-Sprecher sprach am Sonntag von "punktuellen Warnstreiks". Etwa 160.000 Pakete und rund 1,6 Millionen Briefe seien zuletzt liegen geblieben.Das entspreche 2 beziehungsweise 3 Prozent der Tagesmenge. "In den stärker durch die Warnstreiks betroffenen Regionen werden die verzögerten Sendungen in den Folgetagen zugestellt", sagte er weiter.

Berlin: "Deutsche Post" steht auf der Fassade der Paketzustellbase am Rohrdamm
Berlin: "Deutsche Post" steht auf der Fassade der Paketzustellbase am Rohrdamm.
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