Der Pumpenhersteller Wilo will sein Werk in Oschersleben schließen. Die 120 Stellen sollen bis zum März kommenden Jahres gestrichen werden, dann bleibt nur ein Außenbüro übrig. Künftig will das Unternehmen in Bayern und Frankreich produzieren. Als Grund gab Wilo trotz der guten Auftragslage zu hohe Kosten für eine Modernisierung des Oschersleber Werks an. Das Werk wurde 1995 fertiggestellt. Digitalisierung und Klimaneutralität sind Zweige, in die Wilo an anderen Standorten massiv investiert hat, in Oschersleben wird das nicht passieren. Zudem fürchte man einen Fachkräftemangel im Werk, da große Teile der Belegschaft älter als 50 Jahresind. In Hof, wo das Unternehmen künftig produziert, liegt der Altersdurchschnit (47,8) noch höher als im Landkreis Börde (47,0).
Wilo hatte in der Bilanz für 2020 von einem erfolgreichen Jahr gesprochen, auch in Oschersleben ist laut Betriebsräten kein Defizit aufgetreten. Der Pumpenhersteller hat über 300 Millionen in den Dortmunder Hauptsitz gesteckt, Oschersleben dient als "verlängerte" Werkbank. Die Arbeitnehmer halten das Vorgehen des Unternehmensfür scheinheilig. Wilohabe anderswo Geld verbrannt und den Standort vernachlässigt. So sei auch das Verlagern einiger Kompetenzen ins Ausland gescheitert.Am Montag gibt es ein Treffen mit Anwälten, Gewerkschaftern und Politikern in Oschersleben.