Luchse und Wildkatzen breiten sich im Harzvorland wieder aus. Die erste Auswertung von insgesamt zehnneuen Wildkameras zeigen die scheuen Tiere auch im Raum Salzgitter.
Erstmals gelangauch ein Foto einerWildkatzenfamilie (siehe Foto oben).Der Schnappschuss sei in der Nähe von Lutter gelungen, teilte der Landkreis Goslarmit.Eine automatische Wildkamera, die eigentlich Informationen über Luchse sammeln soll, hat die vier abgelichtet."Derartige Aufnahmen sind sehr selten", sagte ein Luchs-Experte des Nationalparks Harz.
Im Jahr 2019 haben der Landkreis Goslar und die für das Luchsmonitoring zuständige Nationalparkverwaltung Harz beschlossen, gemeinsam Informationen über das Vorkommen der Tierart im nördlichen Harzvorland zwischen Lutter und Vienenburg zu sammeln. In den kommenden Monaten sollen so Daten erfasst werden, mit deren Hilfe Biotopverbundmaßnahmen zukünftig besser planbar sind. Im Fokus steht allerdings nicht nur der Luchs, sondern zum Beispiel auch die Europäische Wildkatze, die im Harz in den vergangenen Jahrzenten immer einen wichtigen Rückzugsraum hatte und sich von dort nun allmählich wieder ausbreitet.
Die Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung (UNCED) hat 1992 in Rio de Janeiro das Übereinkommen über die biologische Vielfalt zum Schutz von Lebensräumen und den Schutz von wildlebenden Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen beschlossen.
Mit der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ (2007) überträgt Deutschland das Übereinkommen auf die nationale Ebene. Die zentrale Bedeutung von so genannten Biotopverbundsystemen wird dabei herausgestellt. Den heimischen Tier- und Pflanzenarten muss es möglich sein, sich durch unsere Landschaft hindurch auszubreiten. Allerdings führen Infrastrukturmaßnahmen, wie der Bau neuer Straßen oder die Erweiterung von Siedlungen und die Nutzungsintensivierung in der Landwirtschaft zu einem beständigen Verlust wertvoller Lebensräume und engen die Wandermöglichkeiten besonders von größeren Tierarten immer weiter ein.
Der Landkreis Goslar möchte dem etwas entgegensetzen und das Kreisgebiet für Tiere und Pflanzen durchlässiger gestalten. Zu den geeigneten Maßnahmen gehören beispielsweise die gezielte Anpflanzung von Hecken oder die Schaffung von gefahrlosen Querungsmöglichkeiten an Straßen oder Bahnlinien.