Hinweisschild Impfzentrum

Impfstoff bleibt erstmal knapp

Bis Ende März wird es keinen "Impfstoff-Regen" geben, aber dann soll es besser werden und Kanzlerin Angela Merkel geht davon aus, allen Deutschen bis Ende September ein Impfangebot machen zu können.

Die Pressekonferenz könnt Ihr Euch hier noch einmal ansehen!

Am "Impfgipfel"haben neben der deutschen Politik auchteilgenommen:EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides und Binnenmarkt-Kommissar Thierry Breton sowie Vertreter der Firmen Biontech, Pfizer, Curevac, IDT, Moderna, Astrazeneca, Johnson&Johnson, Sanofi, Bayer und Schott.

Wieviel Impfstoff bekommt Deutschland?

Nach einem EU-Verteilerschlüssel, der sich an der Einwohnerzahl der Länder bemisst, bekommt Deutschland 18,6 % der bereitgestellten Impfstoffe. Geplant ist, dass Deutschland mind. 260,9 Mio. Impfdosen erhält. So liest man es auf den Seiten des Bundesgesundheitsministeriums

  • BioNTech/Pfizer:mindestens 64 Millionen Dosen über die EU sowie eine gesicherte Option auf weitere 30 Millionen Dosen national
  • Moderna:50,5 Millionen Dosen über die EU
  • CureVac:mindestens 53 Millionen Dosen über die EUsowie eine Option auf 20 Millionen Dosen national
  • AstraZeneca:56,2 Millionen Dosen über die EU
  • Johnson&Johnson:37,25 Millionen Dosen über die EU

3,5 Millionen Dosen wurden bislang ausgeliefert, 2,468Millionen verimpft. Doch die Lieferungen von Corona-Impfstoff für Deutschland sollen im Laufe des Jahres deutlich anziehen. Das geht aus einer neuen Übersicht des Bundesgesundheitsministeriums hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Nach 18,3 Millionen Impfdosen im laufenden ersten Quartal könnten demnach laut einer aktuellen Schätzung im zweiten Quartal voraussichtlich 77,1Millionen Dosen und im dritten Quartal 126,6Millionen Dosen verschiedener Hersteller folgen. Im vierten Quartal könnten es dann weitere 100,2 Millionen Dosen sein.

Die Schätzung bezieht sich auf geschlossene Verträge und geplante Vereinbarungen sowie voraussichtliche Zulassungstermine einiger Impfstoffe. Wie betont wird, hängen konkrete Termine und Liefermengen von zahlreichen Faktoren ab - besonders von klinischen Prüfungen, den Zulassungsverfahren, Produktionsprozessen, Lieferketten für Ausgangsstoffe und Qualitätskontrollen. Solche Prognosen seien immer mit Unsicherheiten behaftet, Änderungen seien nicht ungewöhnlich.

Im letzten Quartal 2020 waren der Übersicht zufolge 1,3 Millionen Dosen des ersten zugelassenen Impfstoffes der Hersteller Biontech und Pfizer geliefert worden.

Impfstoffe für Sachsen-Anhalt

Bis Ende März können in Sachsen-Anhalt weitere 60 000 bis 80 000 Menschen mit voller Schutzwirkung gegen das Coronavirus geimpft werden. Das sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Montagabend mit Blick auf die erwarteten Impfstofflieferungen. Damit sei es möglich, «im Wesentlichen» sowohl die Hochbetagten als auch das Personal in Pflegeheimen, Tagespflege, Krankenhäusern, Ambulanzen und Arztpraxen zu versorgen.»

Zum Vergleich:Seit dem Start der Impfkampagne Ende Dezember haben nach jüngsten Angaben des Gesundheitsministerium gut 20 000 Männer und Frauen in Sachsen-Anhalt die beiden Impfdosen bekommen, die für eine volle Schutzwirkung nötig sind, 50 000 zumindest eine.

Die Zahlen

Sachsen-Anhalt ist bislang mit 114.750 Impfdosen von Biontech und Moderna beliefert worden. Am Dienstag werden 17.550 Biontech-Impfdosen und 2.400 Impfdosen von Moderna an die Impfzentren der Landkreise und kreisfreien Städte verteilt. In der kommenden Woche kommen noch einmal 17.550 Biontech-Impfdosen hinzu. In den beiden darauffolgenden Wochen werden die Lieferungen dann wieder etwas erhöht, auf wöchentlich 23.400 Impfdosen. Moderna wird in der kommenden Woche 4.800 Impfdosen für Sachsen-Anhalt liefern. Die aktuellen Lieferpläne von AstraZeneca sehen zum Ende der Woche 16.800 Impfdosen sowie am 17. Februar insgesamt 24.000 Impfdosen für Sachsen-Anhalt vor. AstraZeneca wird allerdings nur zur Impfung in der Altersgruppe bis 65 Jahre empfohlen.

Derzeit laufen noch die Impfungen durch die mobilen Impfteams in Alten- und Pflegeheimen. Ziel ist es, bis Ende Februar alle Heime mit Impfterminen versorgt zu haben. In Abhängigkeit von der vorhandenen Impfstoffmenge schalten die Impfzentren weitere Impftermine für Impfberechtigte der Gruppe mit höchster Priorität frei. Die 14 Impfzentren im Land werden von den Landkreisen und kreisfreien Städten organisiert. Die Zahl der freien Termine und mögliche Unterstützungsleistungen für Impfinteressenten ist regional unterschiedlich.

Eine Ausweitung der bisherigen Impfpläne sei mit Blick auf den erwarteten Nachschub nicht möglich, sagte Haseloff am Montagabend. Nach jetzigem Stand soll es für jeden impfbereiten Sachsen-Anhalter bis zum Ende des Sommers die volle Schutzwirkung geben.

Am Dienstag berät Haseloff mit den Ministerinnen und Ministern des schwarz-rot-grünen Landeskabinetts über die Ergebnisse des Gipfels und den weiteren Umgang mit der Corona-Pandemie. Sachsen-Anhalt gehört trotz leicht sinkender Fallzahlen derzeit zu den am stärksten von der Pandemie betroffenen Bundesländern.

Michael Müller, Angela Merkel, Videokonferenz Impfgipfel
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU, r) und Michael Müller (SPD, l), Regierender Bürgermeister von Berlin, sprechen beim "Impfgipfel" im Bundeskanzleramt mit Sierk Pötting (Monitor), Finanzvorstand von Biontech, der per Video dazugeschaltet ist.
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