Der erste bundesweite Katastrophen-Warntag seit 30 Jahren ist gefloppt. Eigentlich soll die Bevölkerung auf verschiedenen Wegen vor Unwettern, Chemieunfällen oder Anschlägen gewarnt werden. Aber Sirenen blieben heute Vormittag vielerorts stumm, Warn-Apps haben nicht oder nur verspätet funktioniert. Das System war überlastet.
Die radio SAW-Reporter mit Eindrücken aus ihren Regionen:
"In der Halleschen Innenstadt war vom 11 Uhr-Probealarm nicht viel zu spüren. An den Straßenbahnhaltestellen liefen Leuchtsschriftbänder, viel mehr war nicht. Der wichtigste Alarmierungsweg, die Kat-warn-App hat es verschlafen, die Meldung kam erst halb 12, als eigentlich alles vorbei sein sollte. Sirenen waren nur am Stadtrand zu hören, im umliegenden Saalekreis war der jaulende Warnton pünktlich losgegangen." aus Halleradio SAW-Reporter Torsten Rössler
"Wer in Magdeburg nicht gerade vor der einen kommunalen Anzeigetafel in der Innenstadt stand, hat herzlich wenig vom Warntag mitbekommen. Sirenen sind hier schon seit den 90ern weg. In Stendal und Umgebung stehen und klingen noch 27 Stück, die zwei Sirenen in der Kernstadt stehen beide an der Feuerwehr klingen nicht besonders weit. Auf dem Marktplatz stand deshalb ein Mitarbeiter der Verwaltung mit einem Lautsprecherwagen. Eine neue Sirene für die Innenstadt könnte jetzt Thema werden." aus Magdeburgradio SAW-Reporter Max Hensch
"In Quedlinburg war es still, Sirenen gibt es schon länger nicht mehr, die aufheulen könnten, das sagte uns Stadtsprecherin Bahß.Die Feuerwehr wurde per Pieper informiert und hat den Warntag heute dazu genutzt, um die Technik und den Übertragungsweg zu testen. Laut Bahß haben die Kameraden einen Alarmhinweis erfolgreich an die Warn-App NINA geschickt." aus Quedlinburgradio SAW-Reporter Michel Holzberger
"In Sandersdorf-Brehna lief der Warntag ab wie geplant. Punkt um 11 Uhr sind sämtliche Sirenen in der Stadt losgegangen. Die stehen hier in jeder Ortschaft. Irritiert waren Anwohner aber über den Ton der Sirenen. Stadtsprecherin Rückauf sagte uns, man hätte mehrere heulende Warntöne erwartet. Zu hören war aber ein einzelner Testton. Der Probealarm ist auch bei den Feuerwehren über Smartphone eingegangen und die Warnapp DIVERA hat funktioniert."aus Sandersdorf-Brehna radio SAW-Reporter Max Altstadt