Jean Todt hofft weiterhin, dass sich Michael Schumacher irgendwann wieder der Öffentlichkeit präsentieren kann.
"Er kämpft", sagte der 74 Jahre alte Franzose, der seit den gemeinsamen Zeiten bei Ferrari ein guter Freund des Formel-1-Rekordweltmeisters und dessen Familie ist, der britischen Zeitung "Daily Mail" (Sonntag). "Ich hoffe, die Welt wird in der Lage sein, ihn wiederzusehen. Darauf arbeiten er und seine Familie hin."
Todt besuchte Schumacher in dessen Schweizer Wahlwohnsitz am Genfer See nach eigenen Angaben vergangene Woche. Er ist einer der wenigen, die Zugang zu dem mittlerweile 51-Jährigen haben, der seit seinem Skiunfall Ende 2013 in den französischen Alpen völlig abgeschirmt von der Öffentlichkeit lebt.
Schumacher hatte sich damals ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zugezogen. Nach einem tagelangen Kampf ums Überleben und wochenlangem Koma befindet er sich weiterhin in der Rehabilitation. Details über seinen Zustand gibt es nicht. Auch Todt hält sich an die Vorgaben der Familie, die in diesem Zusammenhang immer auf die Privatsphäre des zweifachen Familienvaters verweist.
Dass die für ewig gehaltenen Bestmarken Schumachers nach und nach durch die Rekorde von dessen Nachfolger bei Mercedes, Lewis Hamilton, abgelöst werden, ist für Todt nicht so entscheidend. "Spielt es eine Rolle, ob Lewis mehr gewonnen hat nach einem Unfall wie dem von Michael?", fragte Todt, der seit 2009 der Präsident des Internationalen Automobilverbandes ist. Es sei auch unmöglich zu sagen, wer der beste Fahrer überhaupt sei.
Schumacher gewann in seiner Karriere insgesamt sieben WM-Titel und 91 Rennen. Während seiner Ferrari-Zeit war Todt Teamchef der Scuderia. Schumacher holte in der Zeit fünfmal nacheinander den WM-Titel (2000, 2001, 2002, 2003, 2004). Seine ersten beide WM-Triumphe hatte Schumacher 1994 und 1995 mit Benetton gefeiert.