Wo hört die Treue in einer Partnerschaft auf und wo fängt der Betrug an? Häufig fängt es mit Unsicherheiten an, ob der Partner tatsächlich der Richtige ist, oder ob in der Beziehung wirklich noch alles so gut läuft. Gedanken an Trennung oder einfach das Vermissen der „Schmetterlinge im Bauch“, können Partner dazu verleiten in der Beziehung untreu zu werden.
So kann es vorkommen, dass plötzlich eine andere Person im Umfeld an Attraktivität gewinnt. Der Gedanke an einen Seitensprung oder an eine Affäre wächst. Auch die Versuchung Dating-Apps wie Tinder und Co zu nutzen kann steigen. Die Hemmschwelle über eine Dating-App oder Seitensprung-Plattform auf die Suche nach einer Affäre zu gehen scheint dabei nicht allzu hoch zu sein. Die drei häufigsten genutzten Seitensprung-Portale zeigen, dass die Mitgliederanzahl um die 500.000 liegt und sich die tägliche Zugriffrate auf die Portale im vierstelligen Bereich bewegt. (Quelle: www.seitensprung-fibel.de).
Ein Blick auf den Status lässt erkennen, dass sich mindestens ein Viertel der Nutzer in einer festen Beziehung befinden. Dies zeigt, dass ein Seitensprung in der Beziehung häufiger in Erwägung gezogen wird, als sich Partner gerne eingestehen.
Doch wiederkehrende Zweifel an einer Beziehung bedeuten nicht unbedingt, dass der Partner nicht doch der Richtige ist. In jeder Beziehung gibt es Höhe und Tiefen. Nicht immer sind Paare einer Meinung und nicht immer ist der eine Partner mit dem Verhalten oder den Entscheidungen des anderen Partners glücklich. Ebenso ist es normal, dass dieses Kribbeln bei der anfänglichen Verliebtheit in einer frischen Beziehung nach einigen Jahren nachlässt.
Entstehen Zweifel an der Beziehung, bedeutet dies daher nicht automatisch das Ende der Beziehung. Vielmehr ist es ein Zeichen, dass an der Beziehung gearbeitet werden sollte. Es muss herausgearbeitet werden, welches die eigentlichen Punkte sind, die an der Beziehung Zweifeln lassen. Im Idealfall sollte dabei offen über die eigenen Gedanken und Wünsche gesprochen werden.
Somit helfen Zweifeln im Grunde, die Beziehung erst wirklich in die gewünschte Richtung zu verändern. Hier ist also der Scheidepunkt anzusetzen, wie es mit der Partnerschaft weitergeht und ob der Weg in Richtung Treue beibehalten wird oder nicht.
Entscheidet sich ein Partner für einen Seitensprung oder eine Affäre, muss ihm bewusst sein, dass er damit das Vertrauensverhältnis der Beziehung gefährdet. Somit wird nicht nur das eigene Gewissen belastet, sondern, sollte die Beziehung zur anderen Person herauskommen, auch der eigene Partner verletzt. Ist der Seitensprung herausgekommen, stellt sich häufig die Frage, wie es in der Beziehung weitergeht. Wichtig ist, wie mit dem Seitensprung umgegangen wird.
Ist einem die Partnerschaft wichtig? – Dann sollte Ehrlichkeit das Mittel der Wahl sein. In einigen Partnerschaften kann es durchaus funktionieren, dass eine Affäre oder Seitensprünge offiziell geduldet werden. Sollte dies nicht der Fall sein, muss eine Entscheidung getroffen werden. Wir die Affäre heimlich weitergeführt, bedeutet dies meist über kurz oder lang das Ende der Beziehung mit dem Partner.
Gleichzeit spielt die Dauer der Beziehung oder die Häufigkeit der Treffen für die meisten Partner eine wesentliche Rolle. Je länger die andere Beziehung schon lief, desto stärker ist in der Regel das Vertrauen erschüttert. Es ist daher nicht immer garantiert, dass eine Beziehung einen Betrug aushält.
Wem sein Partner wichtig ist, dem sollte von Anfang an bewusst sein, dass eine gute Beziehung auch Arbeit bedeutet. Am Anfang einer Beziehung ist alles recht neu und spannend. Doch schon nach wenigen Jahren stellt sich eine Routine ein. Gemeinsam Fernsehen, zusammen Pizza bestellen oder am Wochenende zusammen Frühstücken. – Diese traute Zweisamkeit ist etwas sehr Schönes, doch irgendwann wird diese Routine langweilig.
Daher ist es empfehlenswert immer wieder etwas Spannendes in den Alltag einzubauen. Gemeinsame Dinge zu unternehmen, die neu für einen sind. Besonders effektiv ist es, wenn diese mit Bewegung verknüpft werden. Auf der Kirmes Achterbahn fahren, Paintball spielen, Go-Kart fahren oder Klettern gehen sind nur einige Beispiele, die zu einem kleinen Adrenalinausstoß führen können und mehr Schwung in die Beziehung bringen.
Experten, die Beziehungen und die Dauer von Beziehungen untersuchten, fanden zudem weitere Faktoren, die eine Beziehung auf Dauer gefährden. Die „Apoplektischen Reiter“ einer Beziehung sind demnach Kritik, Verteidigung, Rückzug und Verachtung.
Konkret bedeutet das, dass häufiges Kritisieren des Partners schädlich für die Beziehung ist. Genauso ist das Einnehmen einer Verteidigungshaltung kontraproduktiv. Statt sich mit Worten zu wehren oder zu mauern beziehungsweise sich zurückzuziehen, sollte proaktiv an einer Lösung des Problems gearbeitet werden. In einigen Fällen hilft Metakommunikation, um unnötigen Streitereien vorzubeugen. Ebenso ist ein verächtliches Verhalten, wie den Partner nicht ernst nehmen oder abwerten, für eine gute Beziehung kontraproduktiv.
Somit ist ein gute Kommunikation und ein verantwortungs- und respektvolles Miteinander die Grundlage einer langen, glücklichen Beziehung. Körperliche Gewalt in der Partnerschaft oder verletzendes Verhalten sollten dabei keinen Raum bekommen.