Zunächst solltet Ihr euch die Frage stellen: „Was kann mein Kind in seinem Alter schon verarbeiten und verstehen?“ oder „Schirme ich mein Kind ab oder schauen wir sogar zusammen Nachrichten?“.
Eure Kleinkinder solltet ihr auf jeden Fall von Bildern und Nachrichten jeglicher Art fernhalten. Denn je jünger ein Kind ist und je realistischer die Aufnahmen sind, umso verstörender können sie wirken. Wenn eure Kleinen sehr empfindlich sind und oft Albträume bekommen, dann solltet ihr sie vorsichtig und schonend aufklären. Ab welchem Alter Ihr eurem Kind Nachrichten zutrauen könnt und wollt, müsst ihr natürlich selbst entscheiden. ABER: Sie können Realität und Fantasie oft noch nicht voneinander unterscheiden und aus dem permanenten Informationsfluss ergibt sich für sie auch kein Bild. Da Ängste vor allem durch Nichtwissen entstehen, solltet Ihr euren Kleinen ab einem gewissen Alter unbedingt Antworten geben!
Wenn Ihr vor habt euren Kleinen von den Geschehnissen zu erzählen, dann macht es bitte ehrlich. Fragt sie doch einfach mal: "Was hat dich heute gefreut? Und hat dich heute etwas geärgert oder dir Angst gemacht?" oder "Ich glaube, du hast uns Erwachsene vorher über den Terror reden gehört. Was weißt du denn darüber?". So kommt ihr am leichtesten mit euren Kindern ins Gespräch. Versucht am besten Ihnen zu erklären, dass nur über besondere Neuigkeiten berichtet wird. Nachrichten zeigen also nicht, wie die Welt ist. Denn an ganz vielen Orten passiert lange Zeit über gar nichts. Das wird nur nicht in den Nachrichten thematisiert. Macht Ihnen bewusst, dass die Bedrohung durch Terror im Vergleich zu anderen Gefahren sehr klein ist. Ihr könnt auch damit anfangen Ihnen Begriffe, wie Toleranz, Solidarität oder Meinungsfreiheit zu erklären. So können sie eventuell die Zusammenhänge der Wörter besser verstehen und sie miteinander verknüpfen.
Als erstes solltet Ihr eure Kinder fragen, was sie über das Thema gehört/gesehen haben und was sie darüber denken und fühlen. Nehmt euch lange Zeit, um mit Ihnen über die Zusammenhänge und Hintergründe zu reden. Ihr solltet kein Thema verbieten. Details solltet ihr nur erzählen, wenn sie direkt nachfragen z. Bsp. Was ein Amoklauf ist. Aber dann bitte altersgerecht. Verzichtet auf grausame Einzelheiten und Sensationslust.
Ein Beispiel: „In einem Einkaufszentrum hat jemand angefangen zu schießen. Die meisten Menschen konnten fliehen, manche leider nicht.“
Wie gesagt, Ehrlichkeit ist hier besonders wichtig. Ihr solltet auch auf keinen Fall verheimlichen, dass es Tote gab, denn früher oder später erfährt euer Kind es sowieso. Natürlich dürft Ihr auch offen zugeben, wenn Ihr die Antwort nicht wisst und euch selbst erstmal schlau machen müsst.
Fangt am besten mit einer kleinen „Definition“ zur Erklärung an: So könnt Ihr z. Bsp. sagen: „ Das Wort 'Amok‘ kommt aus der Sprache Malayalam, die in Südindien gesprochen wird. 'Amuk‘ bedeutet dort 'wütend‘“. Wenn Ihr nicht mal eben so eine Definition im Kopf habt dann versucht doch mal es einfach mit eigenen Worten zu umschreiben, wie:“ Wenn von Amokläufern gesprochen wird, sind Menschen gemeint, die voller Wut herumlaufen und versuchen, wahllos Menschen zu töten“. Damit habt ihr schon mal einen Einstieg geschaffen. Erzählt euren Kindern, dass es eben sehr viele Gründe gibt, wie: „Die meisten Täter haben schon über einen längeren Zeitraum Probleme. Oft fühlen sie sich ausgegrenzt, zurückgewiesen oder von anderen Menschen ungerecht behandelt. Wenn sich sehr viel Wut über ihre Situation in diesen Menschen aufgestaut hat, kann es vorkommen, dass sie sich rächen wollen.“
Macht euren Kindern auf jeden Fall bewusst, dass das, was Derjenige getan hat nicht in Ordnung ist und man so etwas nicht macht.Vergesst aber nicht ihnen dabei auch die Angst zu nehmen. So könntet Ihr euren Kleinen noch sagen, dass viele Menschen gar nichts mit bekommen haben und, dass es nicht immer so auf der Welt ist. Es gibt auch immer wieder positive Ereignisse die passieren.
Zum Abschluss: Es gibt übrigens eine App namens „Quappiz“. Sie kostet 2,69 Euro (Monatsabo), dafür verzichtet das Programm auf Werbung oder Anbindung an Facebook. Täglich werden hier Meldungen kindgerecht erklärt. Lest euch die Texte aber trotzdem vorsichtshalber zusammen mit euren Kindern durch, falls Fragen aufkommen.