Wer sticht den Spargel?

Saisonarbeiter aus Osteuropa dürfen nicht einreisen

Noch am Dienstag erzählte uns Spargelbauer Arne Garlipp von seinen Plänen, Saisonarbeiter aus Polen einfliegen zu lassen. Jetzt hat die Bundesregierung ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Um die Ausbreitung der Corona-Pandemie in Deutschland zu bremsen, hat das Bundesinnenministerium ein Einreiseverbot für Saisonarbeiter angeordnet. Erntehelfern und anderen Saison-Arbeitskräften werde von diesem Mittwoch um 17.00 Uhr an im Rahmen der bestehenden Grenzkontrollen die Einreise verweigert, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit.

Diese Regelung gelte für die Einreise aus Drittstaaten, aus Großbritannien, für EU-Staaten wie Bulgarien und Rumänien, die nicht alle Schengen-Regeln vollumfänglich anwenden, sowie für Staaten wie Polen oder Österreich, «zu denen Binnengrenzkontrollen vorübergehend wieder eingeführt worden sind». Diese Beschränkungen seien «zwingend erforderlich, um Infektionsketten zu unterbrechen», fügte der Sprecher hinzu.

Bauernpräsident Joachim Rukwied sagte, das Einreiseverbot treffe die Betriebe in der jetzigen Phase sehr hart. Der Stopp müsse so kurz wie möglich gehalten werden. Die Betriebe seien bereit, jegliche Maßnahmen zum Infektionsschutz umzusetzen. Insbesondere Obst-, Gemüse- und Weinbaubetriebe bräuchten dringend Arbeitskräfte.

In der Landwirtschaft sind jährlich knapp 300 000 Saisonarbeitskräfte beschäftigt, die vor allem aus Osteuropa kommen. Vielen Betrieben fehlen derzeit Arbeitskräfte für Ernte und Aussaat. Verbände und das Bundeslandwirtschaftsministerium haben Internet-Plattformen aufgesetzt, um Betriebe und Freiwillige, die auf den Feldern arbeiten könnten, in Kontakt zu bringen.

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