Grundschule

Wer soll die Schulsozialarbeit finanzieren?

Petition zur Sicherung der Schulsozialarbeit im Landtag abgegeben

Vertreter aus Sachsen-Anhalts kreisfreien Städten Halle, Dessau-Roßlau und Magdeburg haben sich am Donnerstag, 1. Juni, mit einer gemeinsamen Petition zur Sicherung der Schulsozialarbeit an den Landtag gewandt.

Konkret fordern sie darin eine ordentliche Finanzierung und auch Planung der Schulsozialarbeiterstellen durch das Land.

Denn von der Schulsozialarbeit hätten schließlich nicht nur die Kommunen was, begründet Frank Hoffmann, Stadtrat in Dessau-Roßlau, die Petition:

„Das Abändern der Situation mit dem Fachkräftemangel fängt mit der Schulbildung an. Und Schulbildung geht nicht ohne eine Begleitung durch die Schulsozialarbeit. Denn was da im Lebensalltag passiert zu reflektieren, zu unterstützen und vor allem Ansprechpartner zu haben halte ich in der heutigen Zeit für eminent wichtig. Das ist eine Investition in die Zukunft. Wer da meint sparen zu können, der spart am falschen Ende und wird dann im Endeffekt mit Problemen konfrontiert, die wir später spüren.“

Laut Detlef Wend, einem Stadtrat aus Halle, sei das für die Kommunen finanziell gar nicht zu leisten und das wisse die Landesregierung auch:

„In den 13 Jahren kommunale Arbeit frag ich mich manchmal ob das Land überhaupt mitbekommt was in den Kommunen und Städten passiert. Das ist völlig absurd – wir waren doch schon vor zwei Jahren hier und haben das Problem beschrieben.“

Frank Hoffmann, Stadtrat in Dessau-Roßlau, sagte:

„Das ist schwer auszuhalten. Weil das auf die Kommunen abzuwälzen und gleichzeitig unsere Probleme nicht ernst zu nehmen und zu reflektieren ist verantwortungslos. Das ist lebensfremd was das Ministerium für Vorstellungen hat. Dass die Bedarfe nun mal so sind, wie wir sie vor Ort registrieren, kann das Land doch nicht einfach ignorieren.“

Aktuell beteiligen sich die Kommunen nicht an der Finanzierung der Schulsozialarbeitsstellen. In Sachsen-Anhalt wird diese derzeit zu 60% von der EU und zu 40% vom Land finanziert.

Ab August 2024 soll sich das ändern, dann sollen die Kommunen 20% dazugeben, schließlich sei die Schulsozialarbeit eine gesamtgesellschaftliche Gemeinschaftsaufgabe, meint das Bildungsministerium.

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