Weniger Patienten

Millionen für Hausärzte

Ab März hat das Coronavirus für massive Einschränkungen im Alltag der Sachsen-Anhalter gesorgt. Selbst auf Arztbesuche sollten die Menschen verzichten, wenn sie nicht dringend waren. Das hatte Folgen für die Praxen, die jetzt ausgeglichen werden.

Aufgrund der Corona-Pandemie sind zeitweise deutlich weniger Menschen zum Arzt gegangen - den Praxen sind dadurch teils erhebliche Einnahmen entgangen. Über einen Rettungsschirm haben in Sachsen-Anhalt von knapp 3000 Praxen 755 eine Ausgleichszahlung erhalten, wie die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Sachsen-Anhalt in Magdeburg der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. 5,4 Millionen Euro seien im ersten Quartal an sie geflossen.

Bei einem Honorarvolumen von 300 Millionen Euro in den ersten drei Monaten dieses Jahres entspreche das 1,8 Prozent. «Gerechnet auf die Praxen, die eine Ausgleichszahlung erhalten haben, sind es durchschnittlich 7150 Euro», hieß es.

Die Regelungen zum Schutzschirm sind der KV zufolge so ausgestaltet, dass Ärzte und Psychotherapeuten keine Anträge stellen mussten. Die Berechnung sei automatisch erfolgt. Zugesagt wurde eine Honorarsicherheit von grundsätzlich 90 Prozent der Vergütung des Vorjahresquartals. Praxisschließungen aufgrund der Corona-Pandemie sind der Kassenärztlichen Vereinigung nicht bekannt.

Inzwischen gingen die Menschen überwiegend wieder «normal zum Arzt». Der Praxisbetrieb habe sich unter Beachtung der Hygieneregeln wieder normalisiert. Im ersten Quartal hatte die Kassenärztliche Vereinigung den Menschen geraten, nur in dringenden Fällen einen Arzt aufzusuchen - und vorher anzurufen. Das sollte auch für lange ausgemachte Termine gelten. In Arztpraxen kämen sich die Menschen oft sehr nahe. Inzwischen sind die organisatorischen Abläufe der Pandemie angepasst, es werden wo möglich Abstände eingehalten. Zudem wird Mund-Nasen-Schutz getragen.

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