Weniger Parkplätze gibt es am Freitag, 16. September 2022 für Autofahrer in Leipzig. Statt Autos stehen auf einigen Stellplätzen etwa Sofas, Tische und Lampen, wo es sich Menschen gemütlich machen. Manche rollen auch einen Teppich aus oder gestalten den Parkplatz mit Pflanzen zu einem Park um.
Das ist hier der Auftakt zur Europäischen Mobilitätswoche. Die Kampagne will zeigen, wie viel Platz ein Auto einnimmt, aber gleichzeitig animieren, es stehen zu lassen um öfter mal zu Fuß, mit dem Rad oder mit der Bahn von A nach B zu kommen. Die Mobilitätswoche endet am Donnerstag, 22. September.
Ein Schwerpunkt der Aktionen dieses Jahr in den Stadtteilen, teilt die Verwaltung mit. Viele Verbände, Vereine und Initiativen zeigen innovative Verkehrslösungen und um für nachhaltige Mobilität zu werben. Das Kampagnenmotto „Besser verbunden“ bezieht sich darauf, Menschen, Orte und Institutionen zusammenzubringen – und genau darauf zielen beispielsweise die Aktionen in der Merseburger Straße. Zum Auftakt am Freitag, 16. September, gibt es dort eine Diskussion mit dem Fußverkehrsverantwortlichen der Stadt Leipzig, Friedemann Goerl. Ab 17 Uhr geht es darum, wie die „kleine Merse“ dauerhaft zur Flaniermeile entwickelt werden kann.
Während der Aktionswoche wird die „kleine Merse“ (Merseburger Straße) zudem zu einer Fuß- und Radverkehrszone umgestaltet mit vielen Aktionen auf dem neu gewonnenem öffentlichen Raum. Dabei ist unter anderem ein mobiles Fußballfeld, ein Fahrradflohmarkt und eine Salsa-Tanzveranstaltung geplant.
Der Superblock e. V. wirbt im Leipziger Osten dafür, dass dort perspektivisch einige geeignete Straßenzüge verkehrsberuhigt werden, indem der Durchgangsverkehr auf Hauptverkehrsstraßen geleitet wird. Diese Idee orientiert sich am Vorbild aus Barcelona, dort wird das Konzept dieser Superblocks – Straßenblocks von etwa 400 mal 400 Metern ohne Kfz-Verkehr – bereits seit Jahren erfolgreich umgesetzt. Dort sind inmitten dicht besiedelter Wohnviertel grüne Oasen, Freiräume sowie sichere Verkehrswege für Radfahrerinnen und Fußgänger entstanden. Am Dienstag, 20. September, wird auf einem Mitmachforum von 17 bis 19 Uhr darüber diskutiert, wie dies für Leipzig umgesetzt werden kann. Weitere Aktionen während der Europäischen Mobilitätswoche sind beispielsweise ein Pop-Up Garten Hildegrad-/Ludwigstraße, eine Straßenschule auf der Schulze-Delitzsche-Straße 23 oder ein Stammtisch auf der Hildegardstraße 56.
Auch die Leipziger Verkehrsbetriebe gehen mit ihrem Kampagnenbeitrag in den Stadtteil: Das Unternehmen testet in Anger-Crottendorf einen Quartiersbus – kostenlos für die Nutzerinnen und Nutzer. Die Ergebnisse des Tests sollen helfen, das Liniennetz zu optimieren.
Am 18. September ist wieder ein autofreier Sonntag in Leipzig geplant. Der Innenstadtring wird dieses Jahr aber nicht gesperrt.