Weniger Fische verkauft

Fischer mit Umsatzminus

Die wenigen Fischer in Sachsen-Anhalt verzeichnen seit den strengen Corona-Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverboten einen deutlichen Umsatzeinbruch. «Bei den Fischern ist gegenwärtig die gute Hälfte, wenn nicht gar zwei Drittel der Erlöse weg. Und das wird in absehbarer Zeit nicht besser, eher noch schlechter werden», sagte der Geschäftsführer des Landesfischereiverbands Sachsen-Anhalt (Kabelsketal/Saalekreis), Detlef Thiele, der Deutschen Presse-Agentur.

«Wir sind ein Lebensmittelhandel, und Fische kann man ja noch verkaufen. Es kommen noch Kunden, aber natürlich ist der Umsatz zurückgegangen. Die Leute sind verhalten, besonders alte Leute», sagte Fischer Tom Bernau vom Muldestausee. Ähnliches berichtet Fischer Wilfried Kagel vom Arendsee: «Das Problem ist, dass kaum noch Kunden kommen. Das war vorher nicht so, da war hier immer reger Betrieb. Vor gut acht Tagen war aber Schluss.» Die Arbeit gehe trotzdem weiter: «Wir fischen noch Marene, Barsch, Hecht, aber wie gesagt, es ist kaum noch Nachfrage.»

Es sei jetzt eine Frage der Zeit, wie lange die Fischer durchhalten, sagte Verbandsgeschäftsführer Thiele. Das könnten 14 Tage, ein Monat oder zwei Monate sein. «Die fixen Kosten laufen ja weiter, die Pacht muss gezahlt werden und die Fische müssen gefüttert werden, sonst sterben die Fische und am Ende bleibt gar nichts», sagte Thiele. Derzeit gibt es laut Verband im Land 22 hauptberufliche Fischereibetriebe.

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