Wimmelporsche

Weltweit erster "Wimmelporsche" enthüllt

Porsche wie auch die Wimmelbilder "Zeitzeugen" aus den 1960er Jahren

Der mutmaßlich weltweit erste Porsche mit bunten Wimmelbildern ist am Sonntag in Egling bei Bad Tölz enthüllt worden.

Ein Pfarrer segnete den "Wimmelporsche" von Kfz-Meister Helmut Freinecker. Er habe das luftgekühlte Porsche 356 B Super 90 Coupé aus dem Jahr 1961 vor fast 15 Jahren bekommen und vollständig zerlegt, berichtete der Oldtimer-Experte.

Beim Ansehen von Wimmelbüchern 2018 mit seinen damals zweijährigen Zwillingen hatte er die Idee, die farbenfrohen Szenen von Ali Mitgutsch auf den Wagen zu bringen.

Er bekam die Rechte dafür. In fünfwöchiger Arbeit malte Künstler Thomas H. Gehrke mit Acrylfarbe vorne eine Winterlandschaft mit Schlitten und Skifahrern, auf dem Dach ein Schwimmbad, an den Seiten Alltagsszenen mit Feuerwehrauto, Bauernhof und einer Bäckerei.

Es solle ein Auto zum Anfassen sein, sagt der Inhaber der Spezialwerkstatt für klassische Porsche-Fahrzeuge "MasterTec". "Die neuen Autos stammten alle vom Reißbrett." Oldtimer hätten zwar Konjunktur, seien aber meist perfekt restauriert. Anders der Wimmelporsche. "Die Narben, die Kanten, die Alterungsprozesse, die auch das Blech durchlaufen hat - das wäre schade, das alles unter Spachtel zu verstecken." Immerhin seien der Porsche wie auch die Wimmelbilder "Zeitzeugen" aus den 1960er Jahren. Und: "Ich komme damit weg von den Hochglanzfahrzeugen, hin zu Emotionalität."

Der Wimmel-Flitzer soll auch auf der Straße unterwegs sein. Um ihn zu sehen, müsse man "die Augen offen halten". Zudem hätten Ausstellungen angefragt. Mitgutsch, der am 21. August 85 Jahre alt wurde, kam nicht zur Vorstellung, er habe das Projekt aber begrüßt.

Die erste Fahrt nach der offiziellen Vorstellung hat Freinecker seinen nun vierjährigen Zwillingen versprochen, die auch die Bilder mit ausgesucht haben. "Die freuen sich auf die allererste Ausfahrt - zur Eisdiele." Immerhin hätten die beiden die Räder mitmontiert. Festgezogen hat die Schrauben aber dann doch der Vater.

Die Zeitschrift "Porsche Klassik-Magazin" will im November-Heft einen Beitrag zu dem Wimmelporsche veröffentlichen.

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