Die Grube Teutschenthal war zuletzt mit enormer Geruchsbelästigung in den Schlagzeilen - nun kocht ein Streit um eine geforderte, aber noch nicht gebaute Lagerhalle hoch. Für Dienstagnachmittag hat das Unternehmen GTS Grube Teutschenthal Sicherungs GmbH & Co. KG eine Demonstration von Bergleuten vor dem Landtag in Magdeburg angekündigt.
Es drohe die Stilllegung eines Freilagers für die Stoffe, die unter Tage verbaut werden. «Aus Sicht der GTS ist diese Maßnahme ausschließlich politisch motiviert», hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Die GTS sieht sich in ihrer Existenz bedroht und mehr als 180 Arbeitsplätze gefährdet.
Widerspruch kommt aus dem Wirtschaftsministerium in Magdeburg. «Den Vorwurf politisch motivierten Handelns weise ich scharf zurück», sagte ein Sprecher. Der jetzige Zustand der Anlage sei rechtswidrig. Nach Angaben des Landesamts für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt (LAGB) habe sich die vorgesehene Errichtung der Lagerhalle in der ursprünglich geplanten Form zwar als unrealistisch erwiesen. Eine Einhausung des Freilagers nach dem Stand der Technik sei aber erforderlich.
«Entgegen den Behauptungen der GTS wurde ein sogenanntes «alternatives Konzept» nach Angaben des LAGBs bisher nicht zur Genehmigung eingereicht», erklärte der Sprecher weiter. Eingereicht seien lediglich Unterlagen für eine Umweltverträglichkeitsvorprüfung.
Dass die schon 2004 geforderte neue Halle nie gebaut wurde, war jüngst aufgefallen, als sich Anwohner der Grube Teutschenthal im Saalekreis über unerträglichen Gestank beschwerten. Das Thema schaffte es bis in den Landtag. Das Unternehmen besserte nach, die Beschwerden sollen zuletzt zurückgegangen sein.
Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) lässt laut dem Sprecher derzeit prüfen, warum die Forderung nach dem Bau der Halle jahrelang aus dem Blick des LAGB geraten war. Auch ein externer Experte soll dafür noch engagiert werden.
In der Grube, wo früher Kalisalz gewonnen wurde, werden heute Industrieabfälle eingelagert. Mit ihnen werden die unterirdischen Hohlräume gefüllt, um Erdsenkungen oder erdbebenartige Erscheinungen zu verhindern. Aus Sicht des Landesbergamts - so das Ministerium - könnten auch alternative Stoffe für das Verfüllen genutzt werden.