"Wasser marsch!" - Pilotprojekt in Arendsee

Zehntklässler in Feuerwehrausbildung

Junge Sachsen-Anhalter für die Freiwillige Feuerwehr zu begeisternwirdeine der größten Aufgaben der kommenden Jahre, wenn viele altgediente Feuerwehrleutein den verdienten Ruhestand gehen. In Arendsee gibt es jetzt einen frischen Ansatz zur Nachwuchsgewinnung. Inden letzten Wochen lief hier ein sachsen-anhaltweit einzigartiges Pilotprojekt - alle Zehntklässler der Theodor-Fontane Gesamtschule haben gemeinsam den ersten Teil der Grundausbildung ("Truppmann I") durchlaufen.

Früher war es selbstverständlich, dass sich viele junge Menschen für die Feuerwehren interessieren. Heute machen soziale Medien, Gaming und Sportvereine den Feuerwehren Konkurrenz. So kommt auf die ohnehin hohe Belastung des Ehrenamts nochmal eine Schippe drauf um die eigene Zukunft zu sichern- die Ortswehrleiter und Engagierte aus der Umgebung haben sich dafür zusammengetan und mussten z.T.beruflich freigestellt werden. Sie bereuen es aber nicht, dennjeder junge Mensch, den dieses Projekt überzeugt, kann später Leben retten.

80 Stunden dauert die Ausbildung und findet normalerweise verteilt über Wochenenden statt. Das "Crashkurs-Format" ist nicht nur attraktiv, weil so junge Menschen an die Feuerwehr herangeführt werden.Auch die, die bereits in der Jugendfeuerwehr sind, bekommen so ihren Abschluss deutlich unkomplizierter.

Nach vielen theoretischen Grundlagen (bspw: Absichern eines Brandorts, richtige Verteilung im Einsatzwagen) kam gegen Ende auch die beliebte Praxisübung.Entlang eines Waldwegs haben sich die Schüler in Gruppen an denLöschfahrzeugen aufgereiht. Dann hieß es: Pumpe an den Brunnen, Schläuche ausrollen, an den Verteiler anschließen, Druck drauf & dann "Wasser marsch!". Erstmal nur auf die Waldwiese, die freut sich aber bei diesen Temperaturen auch.

Wichtig ist erstmal: jeder kennt seine Aufgabe und kann sich auf die anderen verlassen. Pädagogisch wertvoll ist das Projekt allemal, da sind sich auch die Lehrer der Zehntklässler sicher. Auch wenn das Feuerwehr-Outfit mal eingeseift, oder der Schlauchnochmal neu gerollt werden muss -Alles eine Frage der Übung.

Nach überstandener Prüfung habendie Jugendlichen dann den Titel "Truppmann I" in der Tasche. Erst mit der Vertiefung in Teil II sind sie dann in 2 Jahren bereit, im Ernstfall mit anzupacken. Diese Ausbildung findet in den einzelnen Feuerwehren statt.

Am Freitagvormittag wurden alle angehendenFeuerwehrmänner und -frauenin Theorie und Praxis geprüft.26 von ihnen haben bestanden. Herzlichen Glückwunsch!

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