Rund um Corona kursieren verschiedenste Zahlen und Faktoren. Einer der bedeutendsten ist der Faktor "R" oder auch die "Reproduktionszahl".Doch was bedeutet das eigentlich?
Im Wesentlichen sagt "R" uns, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt, so das RKI. Liegt der Wert bei R1 bedeutet das, dass ein Infizierter jeweils einen anderen Mitmenschen ansteckt. Je höher der Wert ist, desto mehr werden auch angesteckt, was dementsprechend zu einer höheren Zahl von Infizierten führt. Der Wert R=1 zeigt, dass eine Person im Durchschnitt eine andere Person ansteckt. Liegt der R-Faktor darüber, steckt der Erkrankte mehrere Personen an, was wiederum zu einem exponentiellen Anstieg der Infizierten führen kann.
Der R-Faktor wird nach dem Nowcasting, einer statistischen Vorhersagemethode, ermittelt. Dabei werden die Vorhersagen auf Grundlage zurückliegender und meist nicht aktueller oder vollständiger Daten ermittelt. Das bedeutet, dass die Berechnung auf der Basis einer Schätzfunktion erfolgt.
Die Reproduktionszahl zeigt einen Trend an. So lag sie Anfang März bei etwa 3 und ist seit einigen Wochen auf ungefähr 1 gesunken. Dennoch unterliegt sie täglichen Schwankungen, welche vom RKI mitgeteilt werden. Auch eine erneute Steigung ist möglich, sodass weiterhin gilt:Hände waschen, Abstand halten und Masken aufsetzen, um den Faktor "R" so niedrig wie möglich zu halten.
Der Reproduktionsfaktor allein reicht nicht aus, um sich ein umfassendes Bild von der Situation zu machen. Zusätzlich sollten auch die absoluten Zahlen der täglichen Neuinfektionen, Anzahl der durchgeführten Tests und die Schwere der Erkrankungen hinzugezogen werden. Nur so kann eingeschätzt werden, wie erfolgreich getroffene Maßnahmen sind.
Mehr zum Thema Reproduktionsfaktorund aktuelle Zahlen findet ihr auf der Website des Robert-Koch-Instituts.